19.04.2021 bis 25.04.2021
Bevor es in die Zentral-Kalahari geht, müssen wir noch einiges erledigen. Parkeintrittsgebühren zahlen, einkaufen, Geld abheben, SIM- Karten organisieren etc. So bleiben wir eine weitere Nacht hier. Heidi ergreift die Gelegenheit und lädt uns alle zu einem feinen Nachtessen ein, da sie morgen Geburtstag hat. Danke Heidi.
Herzliche Gratulation zum Geburtstag Heidi. Das Alter verraten wir nicht, aber ab jetzt gibt es Lohn.
Die kühlen Nächte künden den kommenden Herbst an. Gerne würde man noch etwas länger im warmen Bett bleiben. Aber wir stehen schon sehr früh auf und es geht ab Richtung Tsau Gate. Unterwegs Morgenessen.
Zuerst noch auf Asphalt, dann nur noch auf Naturstrassen, mit 25 bis 35 km/h und das über 100 km. Selbstverständlich sehen wir unterwegs diverse Wildtiere. Unser Nachtlager schlagen wir irgendwo im Niemandsland auf. Natürlich mit Feuer.
Um sieben fahren wir weiter, immer tiefer in die Kalahari. So wie es aussieht, sind wir praktisch die einzigen Touristen auf den einsamen Trails. Unterwegs Morgenessen, danach trennen wir uns von Frederik und Katharina, die noch einen Abstecher machen. Für die etwas mehr als 100 km brauchen wir gut 5 Std., natürlich inklusive Tierbeobachtung. Bei einem Wasserloch entscheiden wir uns zu Übernachten. Die Frauen bereiten ein feines Nachtessen her, dazu gibts südafrikanischen Wein.
Einmal mehr erleben wir einen wunderschönen Sonnenaufgang in der unendlichen Weite der Kalahari. Dann geht es weiter mit Fahren und Tierbeobachtung. Die Naturstrassen sind im heutigen Abschnitt etwas besser, vor allem stehen die Büsche nicht so eng am Wegrand. Morgenessen tun wir wieder unterwegs, Übernachten in einem Buschcamp mit Plumpsklo und Eimerdusche. Das Wasser bringst du selbstverständlich selber mit.
Heute haben wir Glück auf dem Game Drive, sehen wir doch Leoparden und Geparden. Leider verdeckt uns das hohe Gras etwas die Sicht. Heidi und Werni im hohen Sprinter haben es da etwas besser.
Wir entschliessen uns schon heute aus der Kalahari raus zu fahren und zwar beim Matswere Gate. Nach weiteren 40 km Sandpiste erreichen wir Rakops. Autos etwas reinigen und dann noch gut 100 km bis zur Makumutu Lodge und Camp. Das Essen im Restaurant ist sehr gut, als Sanitäranlagen erhaltene wir wieder zwei Bungalows.
Unser nächstes Ziel sind die Makgadikgadi Pans, die grössten Salzpfannen der Welt. Sie dehnen sich über eine Fläche von der Grösse Belgiens aus. Es ist äusserst Eindrucksvoll durch diese surreale Landschaft zu fahren, allerdings auch nicht ganz ungefährlich, wenn der Untergrund zu weich ist. Auffallend sind hier auch die riesigen Baobab Bäume.
Als Camp haben wir Lekhubu Island gewählt. Frei stehen ist hier verboten? Das heisst, man muss zum Übernachten bezahlen, obwohl keine Infrastruktur vorhanden ist. Botswana sieht die Touristen lieber in teuren Lodges.
Wir beschliessen einen Ruhetag einzulegen und eine weitere Nacht hier zu verbringen. Allerdings verschieben wir uns, nach einem Morgenspaziergang, etwas weiter an eine andere Salzpfanne um frei zu stehen.
Jeder Tag beginnt und endet praktisch wolkenlos und auch die Nächte sind wieder wärmer. Heidi und Werni feiern heute den vierzigsten Hochzeitstag und so sitzen wir Abends noch lange am Feuer und haben viel zu erzählen. Einmalig und unbeschreiblich ist auch, die weisse Salzpfanne im Mondschein zu begehen.
26.04.2021 bis 02.05.2021
Morgens geniessen wir nochmals den Anblick der Salzpfannen, bevor wir den relativ langen Weg von gut 100 km, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von um die 25km/h unter die Räder nehmen.
Zeitweilig sehen wir keine Spuren mehr, oder der Weg führt durch extremes Dickicht. Aber irgendwann kommen wir in Nata, respektive dem Nata Camp Site an. Schönes Camp, nette Leute und gutes Essen im Restaurant. Heute geht es etwas früher ins Bett, da wir für morgen schon nach fünf aufstehen werden.
Das Game Drive ins Nata Bird Sanctuary beginnt um sechs Uhr am Morgen. Obwohl es momentan nicht sehr viele Vögel hat und die Flamingos noch nicht da sind, haben wir uns für diesen Ausflug entschlossen.
Wir sehen einmal mehr eine schöne Landschaft, Gnus, Schakale und diverse Vögel. Das Beste kommt aber noch, plötzlich fliegen die ersten Flamingos ein.
Eigentlich wollten wir danach nur etwa 70 km bis zur Elephant Lodge fahren. Es passt uns hier aber nicht so recht und so entschliessen wir uns, die Strasse ist asphaltiert, noch gut 80 km weiter bis zum Panda Rest Camp bei Pandamatenga zu fahren. Hier sind wir alleine auf dem Camp. Unterwegs sehen wir noch einige Elefanten.
Auch die heutige Etappe ist nicht sehr lang, das Ziel ist das Senyati Safari Camp, kurz vor Kazungula. Das Camp befindet sich bei einem Wasserloch und wir hoffen natürlich am Abend einige Tiere zu sehen. Unterwegs überquert eine Giraffe die Strasse, das Jungtier getraut sich nicht und verschwindet in die Büsche. Für uns erstaunlich, mit welcher Geschwindigkeit die Einheimischen an diesen Tieren vorbeifahren, vor allem wenn man die Unfallwagen an der Strasse sieht.
Abends sitzen wir lange vor dem Wasserloch und geniessen die verschiedenen Tiere, insbesondere Giraffen und viele Elefanten.
Wir haben genügend Zeit, um hier noch einen Tag zu bleiben. Einerseits muss wieder einmal gewaschen und bei unseren Langzeitreisenden das Auto innen gründlich gereinigt werden (irgendetwas stinkt), andererseits ist es an der Zeit, abzuchecken, wer beim Dog-Spiel das sagen hat. Zudem freuen wir uns auf einen weiteren Abend am Wasserloch.
Wir fahren der Simbabwischen Grenze entlang Richtung Kazungula und dann weiter nach Kasane. Hier zur Chobe Safari Lodge und auf deren Camp. Heidi und Werni fahren in Kasane in die nächste Garage, das Auto stinkt immer noch. Wir haben den Verdacht, es könnte von der Bordbatterie her kommen, da diese sehr heiss ist.
Bea und ich machen derweil am Nachmittag eine Bootsfahrt auf dem Chobe.
Erst gegen sieben treffen Heidi und Werni auf dem Camp ein. Es war tatsächlich die Batterie und sie dürfen von Glück reden, das es nicht zu einer Explosion kam. Der Boden unter der Batterie war schon angesengt. Eine gleichwertige Batterie war nicht aufzutreiben so dass sie sich mit einer normalen Autobatterie zufrieden geben mussten. Dies bedingte diverse Anpassung am Einbau und auch seitens Elektronik funktioniert nicht alles einwandfrei. Hauptsache aber, es ist nichts schlimmeres passiert.
Kasane als Stadt ist kein Highlight, dafür kriegt man fast alles zu kaufen. Da wir die nächsten Tage vermehrt abseits von Einkaufsmöglichkeiten sein werden, bietet sich Kasane an, wieder einmal Grosseinkauf zu machen. Für den Grillabend organisieren wir auf der Strasse entsprechendes Holz und buchen noch gleich ein Game Drive für morgen. Der ältere Herr, der uns das alles anbietet, heisst Uncle Georg. Wir sind gespannt auf morgen.
Um halb sieben steht Uncle Georg mit unserem Fahrer bereit für das Game Drive. Das Auto ist perfekt, praktisch neu, jetzt fehlen nur noch die Tiere. Da es nach wie vor sehr viel Wasser hat, wir haben einen Vergleich gegenüber vor vier Jahren, als wir zur gleichen Zeit da waren, sind die Tiere weitläufiger verteilt. Also nicht zu hohe Erwartungen anstellen. Wir sehen sehr viele Impalas, aber auch Elefanten, Giraffen und zur Krönung den König der Tiere.
Uncle Georg überzeugt. So buchen wir bei ihm für den Nachmittag nochmals eine Bootstour zu viert, auf einem kleinen Boot. So haben wir die Möglichkeit etwas näher an die Tiere heranzufahren. Wir haben einen super Fahrer, sehr kompetent. Sehr eindrücklich ist der Elefant, der neben uns das Flussgras geniesst
Abends schleicht noch eine Python an uns vorbei.
03.05.2021 bis 09.05.2021
Wir verlassen das Chobe Safari Camp, respektive Kasane und verbringen die nächsten zwei Tage etwas südlicher im Mwandi View Camp, immer noch am Chobe River. Sehr gepflegt. Es hat wohl ein Wasserloch, aber durch das viele Wasser momentan keine Tiere.
Heute fahren wir weiter südlich, verlassen die Asphaltstrasse und werden nun bis Maun die ca. 300 km durch den Savuti- und Moremi-Nationalpark vorwiegend auf Sandpisten fahren. Allerdings fahren wir heute nur etwa 30 km bis zum Thobolo‘s Bush Camp. Das Camp liegt ebenfalls an einem Wasserloch und wir sehen von Beginn an sehr viele Wildtiere. Das Camp ist nicht umzäunt, das heisst, die Tiere können auch durch das Camp laufen. Daher muss in der Nacht etwas vorsichtig agiert werden. Der schöne Platz, die vielen Tiere und das freundliche Managerehepaar, veranlassen uns, gleich drei Nächte zu bleiben. Auch das Essen ist sehr gut.
Nun geht es Richtung Savuti Nationalpark. Wir fahren heute zu Sechst, Dita und Jürgen schliesslich sich uns an, ein Lehrerehepaar aus Deutschland, das sich eine Auszeit genommen hat. Die Piste ist recht sandig, aber gut befahrbar. Im Savuti Camp treffen wir wieder auf Katharina und Frederik. So gibt es einen gemütlichen Abend zu acht.
Nach einem morgendlichen Game Drive und einem ausgiebigen Morgenessen fahren wir die nächsten ca. 90 km auf relativ schlechten, teils recht sandigen Pisten bis ins Khwai Magotho Camp. Dabei verlassen wir den Savuti Park und kommen ins Okavango Delta. Sowohl innerhalb, wie ausserhalb des Parks treffen wir immer wieder auf verschiedene Tiere. Das Magotho Camp verfügt über keine Infrastruktur und die Elefanten laufen frei durch die Camps.
Plötzlich tauchen Dita und Jürgen wieder auf. Sie waren der Meinung, man könne in den Camps einkaufen, Geld abheben etc. Zudem haben sie für viel Geld Camps gebucht und können irgendwie die Voucher gar nicht einlösen. Auf dieser Strecke ohne Essen und genügend Wasser unterwegs zu sein?
Wir haben zum Glück genug dabei. So schliessen sie sich nun, bis Maun, uns an.
10.05.2021 bis 16.05.2021
Das nächste Ziel ist das Xakanaxa Camp im Moremi Park. Da es noch viel Wasser hat, können wir nicht von Khwai dem Delta entlang fahren, sondern müssen vom Nord-Gate zum Süd-Gate fahren und dann wieder hoch. So sind wir, auf den teils doch sehr schlechten Pisten, mit einem Durchschnitt von unter 20 km/h, gut 5 Stunden unterwegs.
Belohnt werden wir mit einer schönen Landschaft und einem guten Camp mit Infrastruktur. Abends sitzen wir noch lange am Feuer.
Morgens machen wir mit dem Sprinter ein zweistündiges Game Drive. Noch kann nicht überall durchgefahren werden, da der Boden zu feucht ist.
Das viele Wasser hindert auch die Hyppos daran, ins noch zu kalte Wasser zu steigen. So sehen wir auf unserer Bootsfahrt gegen Abend nur Vögel und ein Krokodil. Die Bootsfahrt ist wegen der Landschaft trotzdem ein Vergnügen. Tiere haben wir ja schon viel gesehen und erzwingen kann man es eh nicht, wir sind ja nicht in einem Zoo.
Abends gibts nochmals ein ausgiebiges Lagerfeuer.
Heute fahren wir die gut 140 km bis Maun. Die Piste ist nicht nur bis zum Süd-Gate relativ schlecht, sondern auch noch bis Sakapane. Die restlichen 30 km sind dann asphaltiert. Beim Süd-Gate verlassen wir den Moremi Park, sehen danach aber noch mehr Tiere als im Park selbst. Im Gegensatz zu Namibia, wo die Parks teils eingezäunt sind, gibt es hier gar keine Zäune.
In Maun stehen wir im Crocodile und Safari Camp. Abendessen gibts im Restaurant.
Wir bleiben bis Sonntags in Maun. Einerseits wollen wir noch einige Tage zusammen mit Heidi und Werni geniessen, andererseits braucht es erneut einen Covid-Test für Namibia und wir wollen unbedingt auch einen Flug übers Okavango Delta machen, ein einmaliges Erlebnis.
Am Sonntag verabschieden wir uns von Heidi und Werni. Vielen Dank den beiden für die schöne gemeinsame Zeit. Heidi als super Organisatorin, Reiseleiterin, Köchin, etc., Werni als versierter Fahrer, Rangierkünstler und Casserolier, so werdet ihr die weitere Reisezeit gut meistern. Wir wünschen euch auf jeden Fall weiterhin viel Spass auf eurer Reise und das alles weiterhin so gut verläuft. Man sieht sich.
Dann nehmen wir die 430 km lange Strecke zum Caprivistreifen unter die Räder. Es soll alles Asphaltstrasse sein. Aber man weiss ja nie, also nicht zu langsam fahren. Und schon Blitzt es, macht 340 Pula. Wir haben keine Zeit zu Diskutieren. Nach 150 km guter Strasse kommt auf den nächsten 200 km der Horror. Asphalt, aber Millionen von tiefen Schlaglöcher. Kein schnelles Fahren mehr möglich. Für was zahlt man Roadgebühren? Zu allem Übel gibts noch einen seitlichen Crash mit einer Botswanerin, weil sie einem Pot Hole ausgewichen ist. Bei uns kein Schaden, sie verliert den Rückspiegel. Wir halten kurz an, fahren aber weiter weil wir uns keiner Schuld bewusst sind. Am Zoll fragen sie dann, ob wir einen Crash gehabt haben, jemand hätte angerufen, wir hätten nicht angehalten. Habe es geklärt und auch gesagt, wir hätten keine Zeit gehabt, lange zu Diskutieren, wegen Zollschliessung um 18.00 Uhr. Haben dann den Namibiazoll um 17.57 passiert. Danach geht es noch durch einen Park, den man wegen den Tieren nicht gerne im Dunkeln durchfährt. Aber was bleibt uns anderes übrig. Die ersten Wildtiere kreuzen auch schon die Strasse.
So sind wir froh, endlich im Shametu Lodge und Campsite anzukommen um ein gutes Essen mit einem schönen Wein zu geniessen. Das Camp ist super, mit eigenem Bad, einer Koch- und Grillstelle, sowie einem asphaltierten Autostellplatz.
Welcome back in Namibia.