Estland

Di 02.07.2019

Das Wetter ist regnerisch, aber besser als erwartet. Eigentlich wollten wir westwärts an die Küste und dann hoch nach Pärnu in Estland. Wir entschließen uns aber, im Landesinnern hochzufahren, über Valmiera, Rujiena nach Karksi-Nuia, wo wir bei der Burgruine und der Peterskirche einen Halt einlegen. Nun sind wir also in Estland angekommen.

Es geht weiter nach Viljandi, eine kleine Stadt mit etwa 18‘000 Einwohner. Auch hier gibt es, nebst Altstadt und Kirchen, eine Burgruine zu besichtigen.

Danach fahren wir westwärts bis zum Soomaa Nationalpark, wo wir frei und allein Übernachten können. Über den ganzen Tag gesehen, hat die Sonne doch überwiegt.

Mi 03.07.2019

Nach dem Morgenessen machen wir zwei Wanderungen im Nationalpark. Einmal den Bibertrail, dann den Moorpfad. Beide sind sehr schön angelegt und gut unterhalten.

Der Moorpfad führt fast 5 km über Holzstege.

Besonderes Detail, das Drahtgeflecht über den Holzbrettern gegen das Rutschen bei Feuchtigkeit.

Mittags verlassen wir den Park und fahren nach Pärnu zum Einkaufen von Lebensmitteln. Die Auswahl an Produkten scheint uns in Estland bedeutend grösser als in den anderen baltischen Staaten. Wir schauen uns noch etwas in Pärnu um, einem typischen Badeort, mit vielen Bars, Restaurants und Läden.

Auffallend sind die Holzvillen, teils noch alt, teils restauriert oder neu aufgebaut.

Im späteren Nachmittag geht es auf der Küstenstrasse weiter bis nach Virtsu. Hier nehme wir die Fähre auf die Insel Muhu. Die Überfahrt dauert ca. 30 Minuten.

Wir kommen etwa um halb acht auf der Insel an und übernachten gleich auf dem Stellplatz am Yachthafen, damit wir noch etwas kochen und essen können. Mit Dusche und WC bestens eingerichtet kann der Platz gut weiterempfohlen werden.

Do 04.07.2019 bis Sa 06.07.2019

Wir schauen uns die Inseln Muhu und Saaremaa, welche durch einen Damm mit Muhu verbunden ist, an. Die Inseln waren unter der Sowjetära militärische Sperrbezirke und die Natur hatte in dieser Zeit freie Hand. Wir finden sie landschaftlich reizvoll, umso mehr sie auch sehr dünn besiedelt sind.

Sie haben auch einige, nicht landschaftliche, Sehenswürdigkeiten zu bieten. Auf Muhu in Liiva die wunderbare Katarinenkirche aus dem 13. Jahrhundert,

oder das Museum von Koguva, mit Gebäuden, wie man sie unterwegs immer noch antrifft.

Bei immer noch gutem Wetter geht es über den Damm auf Saaremaa, zur Festung von Maasi bei Orissaare

und auf Nebenstrassen

nach Kaali, wo wir noch den Meteoritenkrater anschauen können.

Übernachten tun wir in Kuressaare im Garten von einem Guesthouse. So können wir fürs Nachtessen zu Fuss ins Zentrum laufen.

Heute ziehen wir den ersten Regentag ein. Die Sonne zeigt sich zwar immer wieder, aber übers Ganze gesehen ist es ein verregneter, sehr windiger und kühler Tag. So schauen wir uns in Kuressaare die Bischofsburg und das Museum an.

Viele interessante Informationen über Estland, insbesondere auch den Krieg und die Besetzung durch die Sowjetunion. Wir fahren noch etwas die Insel im Süden und Westen ab und erfreuen uns trotz dem schlechten Wetter an der schönen Küste und der Landschaft generell.

Bei einer Fischzucht finden wir eine Übernachtungsmöglichkeit.

Das schöne Wetter ist zurückgekehrt, wenn auch immer noch windig. So nehmen wir uns noch die Zeit für die Nordküste und besichtigen die Klippen von Panga und den Mühlenberg von Angla.

Die Klippen sind nur 21 m hoch, für uns natürlich kein Wow-Effekt, trotzdem ist es hier sehr schön.

Bei der Anfahrt zu den Mühlen kommen wir noch bei einem Senfproduzenten vorbei, der Senf mit Wachholder, Beeren, Chili etc. herstellt. Natürlich kaufen wir etwas. Senf kann man immer brauchen.

Früher gab es über 800 Windmühlen auf der Insel, Angla ist aber der einzige Ort mit mehreren funktionstüchtigen Mühlen.

Ganz in der Nähe gibt es noch eine kleine Kirche aus dem 13. Jahrhundert, die beinahe unverändert geblieben ist.

Bevor wir auf die Fähre zurück nach Virtsu fahren, gibt es in Liiva in einem kleinen, sehr einladenden Restaurant noch einen Zwischenstopp.

Zurück auf dem Festland fahren noch bis nach Haapsalu.

So 07.07.2019

Haapsalu. Schöne Stadt mit vielen gepflegten Holzhäusern und natürlich Badestränden.

Und immer wieder viel Blumenschmuck

Das erste was wir sehen, ist ein wunderbares altes Bahnhofsgebäude, das 1909 für die russische Zarenfamilie gebaut wurde und heute als Eisenbahnmuseum dient.

Im Zentrum von Haapsalu steht die Domkirche, umgeben von einer hervorragend restaurierten Ruine der Bischofsburg.

In der Ruine befindet sich das Burgmuseum.

Des weitern findet man eine Galerie mit Bildern von Ilon Wikland, welche die Geschichten von Astrid Lindgren illustriert hat. Sie verbrachte ihre Kindheit in Haapsalu, bevor sie 1944 nach Schweden emigrierte.

An der Seepromenade befindet sich der alte Kursaal, wohl eines der schönsten alten Gebäude der Stadt.

Am Nachmittag verlassen wir Haapsalu und fahren weiter nach Norden bis kurz vor Nova. Hier finden wir am Meer einen schönen Platz zum Übernachten.

Bea backt einen feinen Aprikosenkuchen im Omniabackofen.

Abends machen wir noch eine 1 ½ Stündige Wanderung durch den Peraküla Park. Es ist ja bis 11.00 Uhr noch hell.

Mo 08.07.2019 bis Di 09.07.2019

Heute geht es nach Tallinn. Vorher halten wir noch in Padise, bei der Klosterruine. Hier wird aber kräftig restauriert. Wir schauen uns daher noch den gegenüberliegenden Gutshof an, der heute ein Hotel und Restaurant beherbergt. Auch ganz schön gemacht.

Weiter geht es zum Wasserfall von Keila Joe und dem neugotischen Schloss, das etwas kitschig daherkommt.

Für die Besichtigung von Tallinn stellen wir unser Auto etwas ausserhalb im Pirita Camping ab. Mitten im Jachthafen, daher mehr Stellplatz als Camping, aber gute Busverbindung. Beim Hineinfahren in die Stadt sehen wir mehrere Kreuzfahrtschiffe. Uns ahnt Böses und tatsächlich wimmelt es nur so von Touristen. Aber, auch wir sind ja schliesslich Touristen. Tallinn ist wirklich wunderschön mit den schmalen Gassen, den hanseatischen Kaufmannshäuser, den vielen Cafés, Restaurants, Galerien und Läden.

Ebenfalls ausserhalb der Altstadt gibt es einiges an Attraktionen. Es würde den Rahmen sprengen, hier alle Sehenswürdigkeiten aufzuzählen. Auch bezüglich des Nachtessens, im Restaurant Cru, gibt es nichts auszusetzen.

Der Dienstag ist wettermässig ein trüber Tag. Trotzdem sind wir schon um halb neun in der Stadt um den Touristen auszuweichen. Das gelingt, dafür treffen wir unzählige Lieferwagen an, die bis zehn Uhr ihre Ware abliefern müssen.

Aus Alt mach Neu
Lass Alt Alt sein
Was soll all dieser Rummel?

Ab half elf kommen sie wieder, die Schiffe lagen schon vor acht am Pier. Bevor wir unser Auto holen, lasse ich mir noch die Haare schneiden. Meine Coiffeuse Renate wird Freude haben. Nach dem notwendigen Einkauf fahren wir an einen See in der Umgebung und geniessen das Allein sein und die Ruhe. Dabei kommen wir noch an einem Wasserfall vorbei.

Mi 10.07.2019 bis Do 11.07.2019

Wir nehmen es heute Morgen ausgesprochen gemütlich. Es regnet auch noch ein wenig, aber bald wird das Wetter besser bis am Nachmittag wieder Sonnenschein herrscht. Dieses Wetter wird uns wohl die nächste Zeit begleiten. Wir fahren in den Lahemaa Nationalpark, östlich von Tallinn und besuchen in Vinistu das Kulturzentrum, eine umgebaute, ehemalige Fischfabrik, mit über tausend Werken von estnischen Künstlern.

Danach geht es noch bis Vösu an den Yachthafen und Strand. Hier bleiben wir auch über Nacht und freuen uns, bei Abendsonne und angenehmen Temperaturen draussen zu sitzen.

Letzter Tag in Estland. Auf der Fahrt zurück nach Tallinn geniessen wir nochmals die estnische Landschaft. In Tallinn parkieren wir bei der Altstadt, in der Nähe des Hafens und gehen etwas essen. Wir meinen es habe noch mehr Touristen als die letzten Tage. Unsere Fähre nach Helsinki fährt um sechs Uhr ab.

Eines der beliebten Kreuzfahrtschiffe

Die Überfahrt dauert gut zwei Stunden. In Helsinki erwartet uns trockenes Wetter mit etwas Sonne, aber doch recht kühl.

Der Stadtcamping ist praktisch schon voll, wir bekommen noch einen der letzten Plätze. Der Platz ist ideal, weil nebenan gleich eine Metro Station gelegen ist. Es gäbe noch einen Stellplatz, aber da muss man Bus und Metro nehmen, zudem dürfte dieser um diese Zeit schon voll sein. Die Schulferien haben begonnen. Unsere Reise kann nun unter Finnland weiter verfolgt werden.