Sa 04. 01.2020 bis Sa 11.01.2020
Nach unseren Reisen in den Norden Europas, im Sommer 2016 und 2019, wollen wir den Norden, im speziellen Lappland, einmal im Winter erleben. Allerdings ohne Camper, und nur für eine Woche. Schön wäre natürlich das Nordlicht zu sehen und auch sonst einmal richtig Winter zu spüren.
Begleitet werden wir von unseren Freunden Reni und Peter.
Wir fliegen mit Edelweiss pünktlich vor 13.00 Uhr ab und geniessen einen ruhigen dreieinhalbstündigen Flug nach Rovaniemi. Mit der Zeitverschiebung von einer Stunde ist es bei der Ankunft selbstverständlich schon Nacht. Von Rovaniemi geht es mit dem Bus noch gut eineinhalb Stunden durch die verschneite Landschaft bis wir in Luosto sind.
Das gemietete Blockhaus ist gut eingerichtet, selbstverständlich darf auch die Sauna nicht fehlen.
Eine Eigenart der finnischen Häuser sind die Wechselschlösser. Sobald man die Aussentüren zu macht, sind sie geschlossen. Also immer Schlüssel mit führen.
Vor Mitternacht erhalten wir eine Nordlichtwarnung. Also nichts wie schnell vor die Haustüre und……. Peter zieht die Türe zu und schon ist geschlossen. Schlüssel, Schuhe und warme Kleider sind drinnen. Wir warten ca. 50 Minuten, bei -11 Grad, bis jemand kommt und die Türe öffnet. Dank Kleider von finnischen Nachbarn überstehen wir die Wartezeit mit lediglich kalten Füssen. War das eine Lehre für uns?
Ein schöner, kalter Tag kündigt sich an. Sonnenaufgang ist so gegen elf Uhr und Sonnenuntergang Nachmittags um zwei. In dieser Zeit können Aktivitäten bei Tageslicht unternommen werden, danach bei künstlichem Licht, was Langlauf etc. anbelangt.
Wir holen uns im Dorf zwei Tretschlitten
und Schneeschuhe, Buchen eine Husky-Tour, machen Einkäufe und einen Beizenbesuch. Danach geht es ab in die Sauna. Wir haben ca. 20 Minuten Fussweg vom Dorf bis zum Haus. So haben wir auch Abends nach dem Auswärtsessen einen idealen Verdauungsmarsch.
Die kurzen Tage sind gewöhnungsbedürftig, insbesondere am Morgen, wenn es nie hell werden will. Aber genau das wollten wir ja einmal erfahren.
Leider wechselt das Wetter von kalt auf warm, plötzlich haben wir plus Grade. Für die Husky-Safari allerdings nicht unangenehm, so frieren einem die Finger am Holmen nicht ab.
Am Mittwoch schneit und stürmt es, dass man am liebsten vor dem Cheminée-Feuer bleiben würde. Aber Schneeschuhlaufen macht bei diesem Wetter ebenso viel Spass und zum Drinnenbleiben müssen wir nicht nach Lappland.
Luosto hat etwa 80 Einwohner, der Rest sind Touristen, momentan nicht sehr viele.
Nebst den verstreuten Blockhäusern hat es noch zwei Hotels, einen Einkaufsladen und mehrere gute Restaurants. Definitiv kein Massentourismus.
Ein Besuch des hohen Nordens im Winter findet nicht zuletzt auch wegen dem Nordlicht statt. Allerdings gibt es keine Garantie, dass diese Erscheinung in der Besuchszeit auch tatsächlich sichtbar wird. Die Erscheinung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Sonnenwind, Erdmagnetfeld, usw. Langer Rede kurzer Sinn. Wir hatten das Glück, dieses Naturschauspiel zu sehen.
Wichtig zu wissen, das Nordlicht kommt in der Kamera bedeutet besser zur Geltung als in Natura.
Die Schneeschuhtrails sind gut markiert, führen durch wunderschöne Landschaften und enden bei sehr ursprünglichen „Beizli“, die sogar ohne Strom betrieben werden.
Ca. 25 km von Luosto entfernt liegt Pyhä, ein weiterer Tourismusort mit einem fünfhundert Meter hohen Skihügel mit mehreren Pisten.
Hier sehen wir, dank schönem Wetter, Mittags die Sonne knapp über dem Horizont.
Der Ablauf: nach zehn Uhr verschwindet der Mond am Horizont,
am Mittag sieht man die Sonne am Horizont
und nach drei Uhr nachmittags erscheint schon wieder der Mond. Faszinierend, aber für uns auch irgendwie befremdend.
Eine Woche geht rasch vorüber
und schon befinden wir uns wieder in Rovaniemi. Wir besuchen noch das Arktikum, ein Museum über das Leben in der Arktis.
Dann geht es auf den Flughafen und zurück in die Schweiz.
Eine entspannte Woche in der Natur mit vielen neuen Eindrücken ist zu Ende.