IRAN 2

28.03.2022 bis 07.04.2022

Bis Isfahan sind es etwa 170 Kilometer. Unterwegs versuchen wir noch Diesel zu tanken, es gelingt uns nicht, wir müssen es nach Isfahan probieren. Dafür können wir ein grosses Einkaufszentrum besuchen, sieht ansprechend aus, auch die verschiedenen Läden. Übernachten tun wir etwas ausserhalb in einer Parkanlage.

Wir fahren ins Zentrum von Isfahan zum Platz „Meydan-e Imam“,

um den sich die Sehenswürdigkeiten konzentrieren, wie der  Ali Qapu Palast,

die bedeutenden Moscheen, der Basar usw.

Isfahan galt einst als eine der schönsten Städte der Welt. Durch die Modernisierung im 20. Jh. durch den Shah ist vieles kaputt gegangen, trotzdem kann Isfahan noch heute als einzigartiges Museum der islamischen Baukunst in Iran bezeichnet werden. Unseren Stadtbesuch beenden wir mit einem feinen Nachtessen und einem Spaziergang über die schöne Brücke „Si-o Se Pol“. 

Im Basar haben wir wieder schöne Begegnungen, so auch in einem Teppichgeschäft, wo wir zu Tee und Kaffe eingeladen werden. Die Besitzer waren viel in Europa, seit Covid aber nicht mehr. Nun suchen sie natürlich den Kontakt mit Touristen. Es gibt viel zu Reden und wir bekommen so auch zu neuen Informationen rund um den Safran. Wir kaufen ihnen schlussendlich statt Teppiche etwas Safran ab.

Die Iraner haben immer noch Ferien, was auf Grund der sehr vielen Menschen und den Verkehrsstaus nicht zu übersehen ist.

Nach einem Ruhetag auf dem Stellplatz in Isfahan, niemand hat Lust auf die Stadt, lieber Autos überprüfen, kleine Reparaturen machen, waschen, putzen, einkaufen, faulenzen, etc., fahren wir weiter nach Norden und wieder in die Wüste, Richtung Namaksee. In Abouzeyd Abad treffen wir unseren lokalen Guide für die Off-road Tour. Wir fahren vor allem Schotter, aber auch Sand. Leider macht wieder ein Fahrzeug schlapp, diesmal ein MAN-LKW. Er wird von einem der Begleitfahrzeuge nach Teheran abgeschleppt und von dort soll er zur Reparatur in die Türkei gebracht werden. In Iran gibt es anscheinend keine Ersatzteile. Genaueres werden wir wohl später erfahren. Wir übernachten in der Wüste, mit Lagerfeuer.

Der 1. April beginnt vielversprechend, mit der Weiterfahrt in den Dünen.

Allerdings hat der Guide noch nicht begriffen, dass gewisse Dünen für uns nicht fahrbar sind, und der Sand zu tief für das Gewicht. So bleibe ich auch zweimal stecken. Nachdem bei einem der Bremach das Kreuzgelenk bricht, brechen wir die Übung ab und beschränken uns auf den Track, der gut befahrbar ist. Wir wollen nicht noch mehr Ausfälle. Der Bremach hat zum Glück ein Ersatzkreuzgelenk dabei und fährt noch bis zum Caravanserai Maranjab. Dort kann auf festem Untergrund das Gelenk ausgetauscht werden.

Nach dem Mittagessen fahren wir zum Namaka Salzsee und fahren darauf bis zu einem Gebäude, das vollständig aus Salzziegeln gebaut ist.

Unsere Autos sind danach auch voller Salz, teilweise war es recht feucht, fast nass, und sie brauchen morgen dringend eine Wäsche.

Übernachten tun wir auf einer Insel, da der See einfach zu feucht ist und alles klebt. 

Wir verlassen die Insel und fahren wieder über den Salzsee und Off-road hinaus aus der Wüste Maranjad nach Teheran. Unterwegs lassen wir die Autos gründlich waschen, um sie vom Salz zu befreien.

In Teheran stehen wir beim Khomeini Schrein auf einem riesigen Parkplatz. Da heute der Nature Day, also ein Feiertag ist, wimmelt es nur so von Leuten, die hier Campen, Grillen usw. Kaum sind unsere Fahrzeuge parkiert, werden wir belagert, ausgefragt und fotografiert. Aber man bringt uns auch Essen und bietet Hilfe an, wenn wir etwas brauchen.

Essen tun wir drinnen um etwas Ruhe zu haben, danach sitzen wir bei angenehmen Temperaturen noch länger draussen. Da am Sonntag wieder gearbeitet wird und die Schule beginnt, leert sich der Platz nach und nach.

Teheran hat über 12. Mio Einwohner, praktisch keine öffentliche Verkehrsmittel, dafür hoffnungslos verstopfte Strassen. Dementsprechend wird gedrängelt, links und rechts überholt, auf der falschen Strassenseite gefahren etc. Man kann tatsächlich von einem Dschungel und einem Abenteuer sprechen.

Unsere Besichtigungstour beschränken wir auf den Golestan Palast,

Amin, unser Guide im Iran.

die Souks

und die Nature Bridge, die zwei Parks über die Autobahn verbindet. Eine dreistöckige Fussgängerverbindung, entworfen von einer Architektin.

Seit heute ist Ramadan, wir haben aber den Eindruck, dass es nicht alle so ernst nehmen und wir als Touristen können, sofern drinnen, sowieso auch tagsüber essen. 

Khomeini Schrein

Nach etwa zwei Stunden Fahrt, ohne Stau, sind wir endlich aus Teheran und den Aussenquartieren heraus. Wir fahren etwa 380 Kilometer nach Norden, bis Zandschan und dann in die Berge, wo wir übernachten.

Unterwegs schauen wir uns in Soltaniyeh den Dom an, ein Ruinen Komplex, erbaut von einem Mongolen Herrscher, ca. 1300 n. Chr. Sehr eindrücklich.

Die heutige Route führt uns durch die nördliche iranische Bergwelt, Richtung Tabriz. Eine ausgesprochen schöne Strecke, sehr abwechslungsreich, mit Passstrassen bis 2500 m.ü.M. Wir sehen Schnee, aber auch viel Grün und überall blüht es, wir fahren in den Frühling hinein.

Unterwegs besuchen wir die Ruinen des Tacht-e Suleiman, der aus der späten Sassanidenzeit (ca. 400-600 n. Chr.) stammt. Tacht-e Suleiman besteht aus einem Palast, dem Feuertempel und den Befestigungsanlagen und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Eine unterirdische Quelle hat zudem einen See geschaffen, dessen Temperatur immer 21° beträgt. 

Die Nacht verbringen wir an einem Fluss, ca. 190 km vor Tabriz. Die Temperaturen am Tag sind sehr angenehm, bis 25 Grad, die Nächte dagegen sind kalt, Heizen ist angesagt.

Morgen, am 7. April, wollen wir über die Grenze, in die Türkei. Von unserem Stellplatz bis Maku, das kurz vor der Grenze liegt, sind heute über 400 Kilometer abzuspulen. So gibt es einen reinen Fahrtag durch teils nicht mehr so attraktive Landschaften. Zudem spielt auch das Wetter nicht mit, bewölkt, viel Wind und abends noch ein paar Tropfen.

In Maku stehen wir bei einem Hotel, wo wir bei einem gemeinsamen Nachtessen unseren iranischen Guide Amin verabschieden.

In der Nacht und am Morgen regnet es, vermischt mit Sand in der Luft, bekommen unsere Autos eine richtig schöne Patina. Bereits um neun stehen wir am iranischen Zoll. Die Abfertigung für die Ausreise dauert etwa 4 Stunden. Carnet de Passage und Visa abstempeln, Dieselsteuer bezahlen, Kontrolle des Fahrzeuginhaltes etc. Danach gehts zum türkischen Zoll. Adieu Iran, es war wunderschön.

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