Oman 3


28.02.2022 bis 10.03.2022

Den heutigen Tag verbringen wir bei der Hotelanlage. Diverses am Auto auf Vordermann bringen, Blog schreiben, Schwimmen, Chillen und lesen was in Europa ab geht. Wir sind alle konsterniert, über das Vorgehen von Putin gegen die Ukraine. Müssen aber, wie praktisch alle „normalen“ Weltbürger, machtlos zusehen. Wir hoffen auf ein rasches Ende, nicht zu letzt in unserem Interesse, um heil nach Hause zu kommen.

Wir verlassen Salalah, allerdings nicht ohne vorher noch Wasser aufzufüllen und für die nächsten Tage einzukaufen. Das Ziel ist die Rub-Al-Chali, auch „Leeres Viertel„ genannt. Die riesige Wüste im Dreiländereck Saudi Arabien, Oman und Jemen ist die größte Sandwüste der Erde. Die fast menschenleere Wüste bedeckt das südliche Drittel der Arabischen Halbinsel.

Von Salalah geht es zuerst auf Nebenstraßen nordwärts durchs Gebirge.

Dann kommen wir wieder auf die Hauptstrasse, die der Rub-al-Chali entlang nach Maskat führt. Unterwegs schalten wir einen Halt beim Wadi Dawkah mit den Weihrauchbäumen ein und in Thamarit tanken wird nochmals auf, bevor wir nach Shisr fahren, wo wir in der Nähe übernachten. 

Weihrauchharz

Heute fahren wir nun in die Wüste, zuerst noch etwa 70 Kilometer Schotterstraße,

Mittagspause nach der Schotterstrasse

dann etwa 80 Kilometer durch die Dünen. Für diese Tour wurde extra ein einheimischer Guide engagiert, da es ja keine Tracks gibt.

Geoden (Steine mit Hohlräumen)

Durch die Dünen heisst immer wieder Dünen-Überquerungen um von Wüstenpfanne zu Wüstenpfanne zu kommen. Leider kommen wir nicht so schnell wie gewünscht voran, da immer wieder eines der schweren Fahrzeuge hängen bleibt. Wir werden aber mit einer interessanten Strecke und einer einzigartigen Landschaft entschädigt. 

Und immer wieder warten

Übernachten in der Wüste ist eh ein Erlebnis für sich.

Wir fahren extra etwas früher los als sonst, aber bereits bei der ersten Dünenquerung bleibt wieder ein LKW hängen und wir verlieren fast eine Stunde Zeit. Aber es kann jedem passieren und wir sind als Gruppe unterwegs und bleiben auch zusammen. Danach geht es über die nachfolgenden Dünen recht flott voran, bis der einheimische Guide meint, dass die dritte der nächsten drei Dünen nicht zu schaffen sei und wir umkehren sollen. Wollen wir nicht und finden eine Passage, die für alle funktioniert. So schaffen wir heute eine Strecke von gut 90 Kilometer, alles im Sand.

Für alle wird auch klar, dass für die gesamte Strecke zwei Tage nicht ausreichen und so verbringen wir eine weitere Nacht in der urtümlichsten Wüste. Wird es die letzte sein?

Auch heute gehts früh weg und wir kommen gut voran. Die Dünen Überquerungen werden jetzt gut gemeistert, auch dank der optimalen Führung des einheimischen Guide’s und Valery, die immer wieder geeignete Stellen für die schweren Fahrzeuge suchen. Zuerst fahren immer die leichten Fahrzeuge, dann die Trucks. Ich fahre vom ersten Tag an direkt hinter den Guide’s, habe so den Vorteil mich nicht durch ausgefahrene Spuren kämpfen zu müssen, muss aber auch immer wieder die Spur der Guide’s finden, die doch vielfach außer Sichtweite fahren.

Reifendruck 1,2

Um die Mittagszeit, nach etwa 70 Kilometer, kommen wir nahe der Grenze auf eine Militärstrasse, die uns hinausführen soll. Aber wie es so ist, Militär und Durchfahren ist nicht einfach. So haben wir erstmal Zeit, den Druck in den Reifen zu erhöhen und Diesel aus dem Kanister nachzufüllen. Es wird doch langsam eng. Nachdem ein Offizier zugefahren ist und klar war, dass wir tatsächlich nicht aus Saudi rübergefahren sind, dürfen wir, nach über einer Stunde, die verbleibenden über 100 Kilometer, auf der Militärstrasse (Schotter und Sand) zurück auf die Hauptstrasse fahren. 

Wir erreichen die Hauptstrasse in Qitbit, wo wir die Fahrzeuge auftanken und uns gebührend vom einheimischen Guide verabschieden können. Von hier sind es noch gut 130 Kilometer bis zum Stellplatz, wo drei Fahrzeuge unserer Gruppe auf uns warten. Diese waren nicht dabei wegen nicht einwandfreien oder defekten Autos. So auch Verena und Roberto, die Elisabeth  und Hansueli sowie uns am Abend mit einem feinen Nachtessen empfangen.

Sie haben leider etwas grossartiges und vielleicht auch einmaliges verpasst. Ich bin mir nicht sicher, ob die Tour in dieser Form nochmals durchgeführt wird. Jedenfalls wäre es sehr schwierig, wenn nicht unmöglich ein defektes Fahrzeug aus diesen Dünnen herauszuholen. Zudem hat der einheimische Guide die gefahrene Strecke das erste mal gemacht, er kennt sich in der Wüste vor allem eher Richtung Jemen gut aus.


Nun gehts auf der Hauptstrasse zügig zurück Richtung Norden.

Keine Dünen, keine Hügel, einfach nichts

Wir fahren in zwei Tagesetappen bis nach Nizwa, das in einer Ebene liegt, umgeben von einer dicht bewachsenen Palmenoase und einigen der höchsten Berge Omans. Hier besuchen wir das eindrückliche Fort und den kleinen Souq. 

Von Nizwa aus fahren wir zu der Oase Al Hamra, von wo aus wir morgen zum Jebel Shams Resort fahren wollen. Unterwegs schauen wir uns die Ruine des Fort in Tanuf an,

und machen da einen kleinen Fußmarsch ins Wadi Al Abyadh.

Danach besichtigen wir die Al Hoota Höhle. Die Höhle ist mit den Stalaktiten und Stalagmiten absolut sehenswert. Der Rundweg von 850 m Länge und einem Höhenunterschied von 65 m dauert etwa 45 Minuten und ist sehr professionell angelegt.

Fledermaus

Wir haben noch genügend Zeit zu einem Aussichtspunkt auf 2000 m.ü.M zu fahren, mit Blick in das Hajar Gebirge. 

Auch Ruth und Martin mit ihrem Bimobil-Sprinter sind oben. Warum ich das erwähne? Sie sind unsere absoluten Pechvögel. Ihnen wurde bei der Anreise das Auto ausgeräumt. Dann ging das Verteilergetriebe kaputt. Ruth wurde positiv auf Covid getestet und sie mussten sich von der Gruppe fern halten. Auf dem Wahiba Track fuhr er beim herausziehen aus dem Sand rückwärts in das ziehende Fahrzeug. Bevor wir in die Rub-al-Chali fuhren, hatte das Auto einen defekten Reifen. Und heute nun, beim herunterfahren, hat der Motor blockiert. Also Motorschaden. Das Auto wird nun nach Dubai abgeschleppt. Was genau kaputt ist und wie es weiter geht wissen wir noch nicht. Was wir auch nicht wissen ist, was von der Fahrerseite her alles falsch gemacht wurde. Wie dem auch sei. Wir hoffen natürlich, dass sie die Reise zu Ende fahren können, obwohl bei beiden die Motivation momentan auf dem Nullpunkt ist.

Stellplatz in Al Hamra
Aussicht vom Stellplatz

Morgens Besuchen wir die beiden noch schnell, bevor schon bald der Abschleppwagen aus Dubai eintrifft. Dieser ist in der Nacht durchgefahren. Auch hier hat AllradOsten wieder schnell reagiert.

Danach fahren wir auf 2000 m.ü.M zum Jebel Shams Resort, wo es ein Mittagessen gibt. Unweit vom Resort, direkt am Wadi Ghul, oder am „Grand Canyon“ Arabiens ist unser Stellplatz. Fantastische Aussicht in den Canyon und zum 3000 m hohen Jebel Shams. Bea und ich machen Nachmittags noch eine kleine Wanderung.

Wadi Ghul im Tal

Zurück bis Al Hamra gehts auf dem gleichen Weg wie bei der Anfahrt.

Danach biegen wir ab nach Bahlā. Schauen uns eine kleine Töpferei und anschliessend das Castle Jabreen an,

bevor wir weiter nach Al Ayn fahren. Hier findet man noch Bienenkorbgräber.

Ganz in der Nähe bleiben wir über Nacht.

Heute fahren wir schon um sieben Uhr weg, damit wir die gut 300 Kilometer bis an die Grenze zu den Vereinigten Arabischen Emiraten und den Grenzübertritt schaffen. Es erwartet uns eine schöne Strecke durch das Gebirge mit vielen Oasen.

Typisches omanisches Haus

Da wir zeitlich gut Vorwärtskommen, machen wir noch einen Abstecher an die Küste, nach Sohar, und nehmen uns die Zeit einzukehren.

Danach zügig an die Grenze. Der Übertritt dauert etwa zwei Stunden. In der Grenzstadt Hatta wo wir übernachten, können wir auch die SIM-Karte aufladen und Geld abheben.


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