Saudi-Arabien 1

20.12.2021 bis 31.12.2022

Wir sind gut vorbereitet und rechnen mit   etwa vier Stunden für den Grenzübertritt nach Saudi-Arabien. Nach zwei Stunden sind wir aus Jordanien heraus. Aber dann dauert es ungefähr fünf Stunden bis uns die Saudis abgefertigt haben. Einerseits waren wir wohl zu viele Fahrzeuge auf einmal, andererseits konnten sie die Papiere nicht lesen und dann galt es auch noch die Fahrzeuge mit Hunden zu kontrollieren, durch einen Röntgentunnel zu fahren etc., etc.. Sie suchen vor allem Drogen und Alkohol.

Saudi-Arabien hat erst 2019 die Grenzen für Touristen geöffnet und dann kam Covid. Wir dürfen uns also ruhig als Pioniere fühlen und müssen mit diesem und jenem Problemchen rechnen.

Im nächsten Ort Haql kaufen wir uns noch die SIM-Karten, bevor wir am Meer unsere Fahrzeuge abstellen und sofort mit Kochen beginnen. Ein anstrengender Tag ohne viel erlebt zu haben.

Nach dem Morgenessen lernen wir unsere saudischen Begleiter kennen. Beide heissen Ali, wobei der eine in Ausbildung ist. Der ältere Ali hatte schon mit AllradOsten zu tun und war von den Fahrzeugen begeistert. Nun hat er sich selber ein Fahrzeug aufgebaut und die Beiden begleiten uns damit.

Wir fahren heute jeder für sich etwas über 200 km bis zu einem Übernachtungsplatz. Unterwegs wird noch eingekauft und in al Bad besichtigen wir die nabatäischen Gräber.


Das Gebiet durch das wir fahren, gleicht einer riesigen Baustelle, soll doch hier eines der Projekte der „Saudi Vision 2030“ entstehen, die Schaffung einer über 300 km langen Lagune mit über 50 künstlichen Inseln. 

Unser Übernachtungsplatz befindet sich fernab der Hauptstrasse und, wie schon in Jordanien, ohne Infrastruktur. Dies wird auch die nächsten Monate immer wieder so sein. Daher sind nur autarke Fahrzeuge dabei. Im Konvoi werden übrigens nur ganz schwierige Strecken gefahren.

Am nächsten Tag fahren wir ca. 170 Kilometer individuell bis ins Wadi Diesah. Anfangs Schotterstrasse, dann Asphalt. Übernachten tun wir nahe der Ortschaft Diesah. Die Landschaft erinnert uns ans Monument-Valley.

Die heutige Etappe führt uns nach Al Ula, eine moderne Kleinstadt, wo zur Zeit das al Ula Festival stattfindet und sich in der Nähe Madain Saleh befindet, eine der Hauptattraktionen von Saudi-Arabien.

Madain Saleh steht nach Ansicht vieler Besucher auf der gleichen Stufe wie Petra. Beide Orte waren wichtige Posten an alten nabatäischen Handelswegen. Wir werden es nach unserem Besuch beurteilen können. 

Beim Einkaufen in der Stadt treffen wir auf Frederik und Katharina, die wir im Frühling in Namibia kennen gelernt haben und mit denen wir in Botswana kurz zusammen gereist sind. So gibt es am Abend viel zu erzählen. Übernachten tun wir auf einer Farm.

Die Weihnachtstage verbringen wir auf der Farm und in und um al Ula. Am 24. feiern wir alle gemeinsam Weihnachten.

Dabei vernehmen wir, dass am 26. Dezember die Grenze zwischen Saudi-Arabien und Jordanien für 45 Tage geschlossen werden soll, wegen hohen Covid-Zahlen in Jordanien. Wir wissen, dass noch zwei Reisegruppen in Jordanien am Weihnachten feiern sind, die nun unverzüglich zusammen packen müssen, wenn sie noch über die Grenze wollen. Covid verlangt immer wieder enorme Flexibilität beim Reisen.

Die Old Town von al Ula wird mit grossem Aufwand restauriert. Ein kleiner Teil ist bereits fertiggestellt und beherbergt einige Läden und Restaurants.

Süssigkeiten gibt es auch. Am Abend findet hier das Festival statt.

Am 26. Dezember machen wir eine Off-road Tour zum Elefant-Rock, dabei kann sich jeder individuell im Gelände austoben.

Elefant Rock

Nach einem Ruhetag auf der Farm besuchen wir heute Madain Saleh, das mit Petra verglich wird. Das Gelände ist sehr weitläufig, so dass man mit einem Bus herumgeführt wird. Madain Saleh ist ebenfalls sehr interessant und die Gräber sind teilweise sehr gut erhalten. Trotzdem gefällt uns persönlich Petra, mit der engen Schlucht und dem plötzlichen Auftauchen des Schatzhauses, besser. 

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Wir verlassen al Ula und fahren gut 300 km Richtung Osten bis As Sudah, wo wir Abseits von Dorf und Strasse im Gelände übernachten.

Unterwegs haben wir einen Aufprall mit einem äusserst harten und spitzen Gegenstand, der einen Schaden an Kotflügel und Aussenspiegel hinterlässt. Ob dieser Gegenstand geworfen, von einem Auto weggeflogen oder was auch immer passiert ist, können wir nicht eruieren. Zum Glück ist er nicht in die Scheibe geflogen.

Heute gibt es wieder eine tolle, fast 100 km lange Off-road Strecke durch eine wunderschöne Wüstenlandschaft. Sehr abwechslungsreich, mit Sand, Schotter und groben, zum Teil sehr spitzen Steinen. Wichtig nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Luft in den Reifen. Wir „Obwaldner“ fahren früh weg und treffen auch als erste in Jubbah ein, wo wir auf dem Parkplatz vom Museum übernachten werden.


Das Freilichtmuseum mit eindrucksvollen Felszeichnungen, z. Teil von 5500 v. Chr., werden wir morgen besuchen. Gegen Abend erfahren wir von unserem Guide Ali noch so einiges über Land und Leute von Saudi-Arabien.

Wir haben schönes Wetter, Tags warm, die Nächte jedoch sind kühl.

Der heutige Tag beginnt sogar mit Nebel, wie bei uns im Herbst. Daher gilt es, sich für die Führung durch die Felszeichnungen, warm anzuziehen. Die Petroglyphen sind tatsächlich sehr eindrucksvoll und in sehr grosser Anzahl vorhanden. Das Gelände ist riesig, daher beschränken wir uns auf einen kleinen Rundgang.

Nach Einkauf und Wassertanken geht es weiter Richtung Ha‘il. Auf dieser Strecke erfahren wir das erste mal so richtig, wie die Saudis Autofahren. Es ist Feiertag und man tobt sich im Auto aus. Da wird bis zu dritt bei Gegenverkehr überholt, Geschwindigkeitsbeschränkungen ignoriert und so weiter. Da ist das Dünenfahren direkt ungefährlich.

Die Saudis fahren nur Autos mit Benzin, da mehr PS. Wir meinen auch, dass sie uns „Fremden“ imponieren wollen. Wir sind daher froh, als wir auf unserem Stellplatz zwischen den Dünen ankommen.

Silvesterfeiern tun wir bei einem gemeinsamen z‘Vieri, da am Abend zu kalt um lange draussen zu sein. Mit Elisabeth und Hansueli zusammen lassen wir den Abend bei Verena und Roberto im Bremach ausklingen.