Sizilien 2024

09.10.2024 bis 16.11.2024

Bei schönstem Herbstwetter fahren wir, statt nach Süden zuerst nach Deutschland, mit Ziel Bad Königshofen, zur Vorbereitung unserer nächsten Reise. Heute fahren wir bis Böblingen und Übernachten auf einem kleinen Stellplatz ohne Infrastruktur. Zu Fuss geht es an den Oberer See, wo wir im Seegärtle Nachtessen. Gut eine halbe Stunde zu laufen.

Weiter geht es über Heilbronn und Würzburg bis nach Schwebheim zu Ursel und Nico, Mitreisende von der Arabischen Halbinsel und von Algerien. Natürlich gibt es viel zu erzählen. Gut, dass wir nach einem feinen Nachtessen und genügend Flüssigem, nicht noch fahren müssen.

Bis auf den Stellplatz bei der Therme in Bad Königshofen ist es nicht mehr weit. Hier findet das Seabridge Treffen statt. Hören uns am Nachmittag schon einige Vorträge an, bevor wir am Abend zum Nachtessen in den Ort laufen.

Am Morgen werde ich von Martin Tschopp auf den Sprinter angesprochen. Wir stellen fest, dass er und seine Partnerin, Eva Siegenthaler, die gleiche Reise wie wir geplant haben. So gehen wir zusammen an die Orientierung, die von halb zehn bis um vier Uhr dauert. Danach gibt’s Apéro bei ihnen im Camper. Nach dem Nachtessen gehen wir nochmals an Vorträge bis um elf Uhr.

Wir verabschieden uns von den Seabridge-Leuten und fahren wieder zurück in die Schweiz. Über Ulm, Lindau, das St. Galler Rheintal nach Chur und weiter über den St. Bernardino bis Bellinzona. Über 500 Kilometer und 7 Stunden Fahrzeit. Hier auf den Stellplatz und im Grottino Ticinese, ganz in der Nähe, Nachtessen.

Können uns heute Zeit nehmen, legt doch die Fähre nach Palermo erst um halb elf am Abend in Genua ab. Wir würden in Genua gerne beim alten Hafen parken und uns noch etwas in der Stadt umsehen. Geht leider nicht, alle Parkplätze sind voll und für Camper teils auch gesperrt. So müssen wir wohl oder übel etwas ausserhalb parkieren und am Abend zurück zur Fähre fahren. Diese fährt pünktlich ab und wir bekommen einmal mehr eine gute Kabine.

Nach einer ruhigen Überfahrt legt die Fähre um sieben Uhr am Abend in Palermo an.

Brauchen einige Zeit, bis wir ab der Fähre sind. Fahren dann nach Norden an die Küste auf den Stellplatz Me.Lica. Dieser liegt an einer Sackgasse, direkt am Meer. Es ist warm genug, um den Abend draussen zu Geniessen.

Morgen wollen wir Elisabeth und Hansueli Müller treffen und mit ihnen zusammen etwas herumreisen.

Bei gutem und warmem Wetter verlassen wir den Platz und fahren über Castellammare del Golfo nach Erice.

Schauen uns den Ort an und essen auch hier zu Mittag.

Bekommen plötzlich die Info, dass Hansueli Müller gestern wahrscheinlich das Wadenbein gebrochen hat. Fahren daher zu ihnen nach Salemi. Sie haben bereits eine Spital Odyssee hinter sich und sind immer noch auf der Suche nach einem Orthopäden. Fahren zusammen nach Castelvetrano, wo sie endlich fündig werden. Wir warten hier vor dem Spital auf sie. Es wird so spät, dass wir gleich hier übernachten.

Müllers fahren schon früh weg, müssen nochmals zurück nach Marsala, um die richtige Orthese zu bekommen. Wir dagegen fahren nach Selinunte, wo wir die archäologische Stätte anschauen. Sind auf dem weitläufigen Gelände gut drei Stunden unterwegs.

Danach fahren wir weiter Richtung Agrigento, bis in die Nähe von Eraclea Minoa, mit den weissen Kalkfelsen. Hier auf den Stellplatz U Pantanu. Bis Müllers eintreffen machen wir eine kleine Velorunde.

Wir entschliessen uns eine weitere Nacht hier zu bleiben. So können Bea und ich eine Wanderung durch das angrenzende Naturschutzgebiet machen. Zuerst entlang einem Sumpfgebiet, dann ans Meer und weiter auf und über die Krete dem Meer entlang zurück. Sind gut drei Stunden unterwegs.

Haben dann noch Zeit draussen zu sein, bevor es zu Regnen beginnt. Das Gewitter dauert die ganze Nacht.

Morgens klart das Wetter wieder auf und wir fahren weiter nach Agrigento, respektive zum Museum „valle dei templi“. Unterwegs stoppen wir bei den „scala dei turchi“ und in Porto Empedocle für ein Kaffee.

Nach dem Museumsbesuch

laufen Bea und ich in die Altstadt von Agrigento zum Einkaufen und für ein Apéro.

Übernachten tun wir auf dem Parkplatz vom Museum.

Um halb neun fahren wir zum Eingang der Ausgrabungsstätte. Brauchen gut drei Stunden für die Besichtigung der imposanten Aussenanlagen.

Danach weiter bis Licata, wo es einen Stellplatz im Ort gibt. Leider ist der Platz voll, daher entscheiden wir uns etwas weiterzufahren. Vorher essen wir aber noch etwas und kaufen ein. Der nächste Stellplatz ist nur wenige Kilometer entfernt und direkt am Meer, allerdings ohne jegliche Infrastruktur. Wir hoffen, dass es keinen Regen gibt, ansonsten dürfte es auch mit Allrad schwierig werden, wieder weg zu kommen.

Können hier den Nachmittag und Abend bei sommerlichen Temperaturen geniessen.

Bei schönem Wetter fahren wir nun über Gela nach Caltagirone, die als Keramikhauptstadt von Sizilien gilt. Sehenswert ist auch die Freitreppe Santa Maria del Monte, erbaut 1606 und ursprünglich als Straße geplant, um den oberen Stadtteil mit dem unteren zu verbinden (die 142 Stufen sind seit 1954 mit handgemalter Keramik verkleidet, die die Geschichte der Keramik-Erstellung zeigen). Leider momentan in Restaurierung.

Von hier weiter bis Piazza Armerina, zur Villa Romana del Casale, welche dank ihren Bodenmosaiken zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

Weiter nördlich, Richtung Enna, übernachten wir auf dem Agriturismo Bio Villa Greace. 

Nach einem Ruhetag auf dem Agriturismo und einem ausgezeichneten Nachtessen im angegliederten Restaurant, fahren wir weiter nach Enna. Möchten hier die Aussicht mit Blick bis zum Ätna geniessen. Leider zu viel Nebel, respektive Wolken.

So fahren wir über Leonforte und Nicosia bis Sperlinga. In vielen dieser Orte kommen wir auch mit unseren Autos an die Grenzen, was das Durchfahren anbelangt. Insbesondere weil natürlich überall parkierte Autos herumstehen.

Von Sperlinga geht es weiter durch das Hinterland bis wir bei Santo Stefano di Camastra ans Meer kommen. Danach noch dem Meer entlang Richtung Cefalù, nach Finale. Hier auf den Campingplatz Reis Gerbi. Treffen uns mit Edi und Susi, Onkel von Ueli Amrhein. Sie gehen schon seit Jahren immer wieder hierher und kennen nicht nur die Gegend sehr gut, sondern auch viele Leute sowie die Beizen und Läden.

Wir bleiben einige Tage hier stationiert und machen mit den Bikes und mit dem Auto Ausflüge in die nähere Umgebung.

Mit den Bikes nach Pollina.

Mit den Bikes zu zehnt nach Santo Stefano di Camastra.

Eine der vielen Skulpturen, die zum Skulpturenpark gehören, der sich über die nähere Umgebung ausdehnt.

Rundtour mit dem Auto, möglichst auf kleinen Nebenstrassen. Von Finale nach San Mauro (Castelverde), wo spezielle Biskuits zu kaufen sind.

Dann weiter nach Castel di Lucio. Kurz vorher können wir das Labyrinth di Arianna (Skulptur) bestaunen.

Von Castel di Lucio über den Passo Malopasseto nach Gangi

und bis Geraci Siculo.

Von hier nach Castelbuono, wo momentan das Pilzfestival stattfindet. Uns interessiert aber vor allem die Pasticceria Fiasconaro, die super Panettone herstellt.

Danach zurück nach Finale.

Heute ist wieder eine Biketour mit Edi und Susi nach Pettineo und Motta d‘ Affermo angesagt. Dabei kommen wir nochmals an drei grossen Skulpturen vorbei.

Mit den Bikes nach Cefalù. Schönes Städtchen, aber sehr touristisch und dementsprechend viel Verkehr. Wie sieht das erst im Sommer aus?

Wir verabschieden uns von Edi und Susi und dem Campingplatz  Reis Gerbi und fahren über Acquedolci nach Cesarò und von da über Bronte, Adrano, bis nach Ragalna. Ca. 150 Kilometer durchs Hinterland auf äusserst kurvenreichen Strassen. Nach Cesarò taucht endlich der Ätna auf.

In Ragalna treffen wir uns wieder mit Elisabeth und Hansueli, die schon gestern hierhin gefahren sind und heute eine Tour am Ätna gemacht haben. Leider teils bei Nebel. Wir hoffen, dass es morgen besser wird. In Ragalna übernachten wir auf dem Parkplatz. Sehr ruhig.

Bea und ich fahren schon früh zum Rifugio Sapienza (Ätna-Süd) auf 1900 m. ü. M. und laufen zum Krater Silvestri.

In der Zwischenzeit sind auch Müllers eingetroffen und wir fahren zusammen auf die Nordseite des Ätna, zur Piano Provenzana (Ätna-Nord). Schon eindrücklich wie die Landschaft durch die Eruptionen umgestaltet wird und was für Mengen an Lava ausgespuckt wurden und immer noch werden. 

Von der Ätna-Nord Station fahren wir ans Meer, nach Giardini Naxos, auf einen Stellplatz. Der Stellplatzbetreiber bringt uns mit seinem Auto zuerst nach Castelmola und setzt uns dann in Taormina ab, wo er uns am frühen Abend auch wieder abholt.

Taormina, ein Touristen-Hotspot.

Wir bleiben einen weiteren Tag hier und fahren im späteren Morgen mit dem Bus nochmals nach Taormina, um das antike Theater mit Blick auf den Ätna zu besichtigen. War gestern leider schon geschlossen. Im frühen Nachmittag sind wir zurück auf dem Stellplatz. Bea und ich laufen noch an den Strand und genehmigen uns später ein Apéro, bevor wir in der Nähe Nachtessen gehen. Zeit für ein Brändi Dog haben wir natürlich auch. 

Wie auf den Fotos unschwer zu erkennen, hängen heute wieder viele Wolken um den Ätna herum. Es scheint, dass wir gestern den idealen Tag erwischt haben.

Unser heutiges Ziel ist Siracusa. Zuerst fahren wir auf der normalen Strasse, es geht aber nur sehr schleppend vorwärts, so dass wir schlussendlich auf die Autobahn ausweichen. Gerne würden wir in der Stadt parken und dann auch gleich hier übernachten. Es ist aber alles heillos überfüllt, und alle Parkplätze besetzt. So müssen wir wohl oder übel aus der Stadt hinaus und auf den Camping Rinaura. Der Platz ist schön angelegt, mit einem gepflegten Pool, dem sogar ich nicht widerstehen kann, umsomehr wir praktisch alleine sind. Siracusa werden wir erst morgen besichtigen.

Morgens fahren wir mit einem Taxi in die Stadt. Hin und zurück zu viert für 30 Euro. Schauen uns den alten Stadtteil von Siracusa an, der sich auf der Insel Ortygia befindet. Gefällt uns sehr gut. Scheint auch bedeutend weniger Leute zu haben, als noch gestern.

Nach einem feinen Mittagessen bringt uns das Taxi nach drei Uhr wieder zurück auf den Campingplatz. Hier geniessen wir die letzten Sonnenstrahlen. Leider wird es jetzt schon früh dunkel und natürlich etwas kühler.

Die nächsten Stationen sind Noto und Modica. Beide Städte wurden beim Erdbeben von 1693 komplett zerstört und daraufhin im Stil des sizilianischen Barocks neu aufgebaut. Zuerst besuchen wir Noto, das einige bemerkenswerte Bauten aufweist, davon nicht weniger als sieben Kirchen.

Nach einem Kaffee fahren wir weiter nach Modica. Auch hier sind die Kirchen die dominierenden Bauten.

Modica ist auch bekannt für Schokolade, die ohne Butter und bei wenig Hitze hergestellt wird (ca. 45°).

Wir finden etwas ausserhalb, in schöner Landschaft und mit Sicht auf Ragusa, einen relativ neuen Stellplatz. Wir spielen abends nochmals Brändi Dog, da Elisabeth und Hansueli uns morgen verlassen werden, müssen sie doch etwas früher zu Hause sein als wir.

Nach dem Morgenessen verabschieden sich Elisabeth und Hansueli und fahren los nach Palermo. Wir dagegen fahren nach Ragusa hinein und schauen uns den Stadtteil Ragusa Ibla an. Wie die beiden vorderen Städte wurde auch Ragusa beim Erdbeben vollständig zerstört und im Stil des sizilianischen Barocks neu aufgebaut.

Danach fahren wir ans Meer bis Punta Secca. Zum Mittagessen gibt es im Restaurant Pappappero gegrillten Thunfisch mit Tropea-Zwiebeln.

Etwas weiter bei Torre di Mezzo finden wir am Strand einen schönen Platz, wo wir frei stehen und übernachten können.

Schon bald ist Weihnachten

Wir fahren nur wenige Kilometer nach Punta Braccetto zum Einkaufen und dann auf den Campingplatz „Rocca dei tramonti“. Müssen Camper-Service machen und bleiben gleich für zwei Nächte hier. Wir bekommen einen Platz mit Meersicht und ein eigenes Bad. 

Auf den Biketouren in der Umgebung sehen wir nebst einem kleinen Naturschutzgebiet und natürlich dem Meer, vor allem Treibhäuser. Kein berauschender Anblick, aber irgendwoher muss das Gemüse ja kommen.

Am ersten Tag hat mein Bike einen Platten und das Flickzeug und der Ersatzschlauch sind natürlich im Camper. Aber schon steht ein älterer Herr mit einer Velopumpe da. Nützt aber nichts, also holt er seinen Mercedes Kombi, wir laden das Bike ein und er fährt zum nächsten Fahrradhändler. Leider hat dieser geschlossen und so bringt er mich gleich zurück zum Campingplatz. Klar will er nichts für die Hilfe annehmen, für ihn gehört das zur Gastfreundschaft. War eine schöne und bereichernde Begegnung.

Am Morgen gilt es zuerst den neuen Schlauch zu montieren, bevor wir die nächste Tour machen können. Unterwegs kann ich wieder einen neuen Ersatzschlauch kaufen, hat doch der Fahrradhändler jetzt geöffnet. Wir fahren unter anderem nach Marina di Ragusa, das über eine recht schöne Strandpromenade mit Radweg verfügt. In der Hauptsaison dürfte diese aber recht überfüllt sein. Jetzt aber haben wir sie praktisch für uns allein und auch die, noch geöffneten, Bars und Restaurants.

Zuerst geht es zurück nach Marina di Ragusa zum Einkaufen. Danach möglichst dem Meer entlang weiter Richtung Marina di Acate und von hier über Niscemi, Mazzarino nach Licata. Wollen diesmal nicht über Gela fahren. Zuerst wieder durch eine Flut von Treibhäusern, dann durch eine hügelige schöne Landschaft.

Nach Niscemi gibt es etwas Regen. Da die Strasse schon beim letzten Unwetter mit Schlamm bedeckt wurde, sieht es jetzt auch nicht viel besser aus und unser Camper wie nach einer Off-road Tour.

Aber die kommt erst noch. Nach Mazzarino nehmen wir eine kleine Nebenstrasse. Nach einigen Kilometern kommt ein Fahrverbot, mit dem Hinweis, dass die Strasse für den Durchgangsverkehr gesperrt ist. Wir fahren trotzdem weiter und kommen mit unserem Auto auch durch. Schauen uns In Licata etwas um und übernachten auf dem Parkplatz am Hafen.

Es regnet noch am Morgen, hört aber bald mal auf. Wir fahren aus Licata Richtung Westen hinaus, nach Torre di Gaffe und bis Marina di Palma.

Hier ein Abstecher zum Castello di Montechiaro.

Danach weiter über Agrigento bis nach Secca Grande am Meer. Finden einen guten Parkplatz zum Übernachten. Das Wetter ist in der Zwischenzeit recht freundlich, so dass wir gerne etwas dem Meer entlanglaufen. Bei einem Apéro werden uns frische Gamberi angeboten, die Bea am Abend zubereitet. Was will man Mehr am Meer.

Wir wollen weiter nach Westen, aber gerne das schöne Wetter noch am Meer geniessen. So fahren wir nur 40 Kilometer dem Meer entlang nach Contrada Fiori Sud auf den Campingplatz La Palma. Hier haben wir den Strand praktisch für uns alleine. Auf dem Campingplatz sind wir auch nur drei Camper, davon zwei Schweizer. Bewacht werden wir ebenfalls gut. Die meisten freilaufenden Hunde sind zutraulich und harmlos.

Raclette

In der Nacht beginnt es zu regnen, hört aber nach acht Uhr auf. Wir besuchen im Hinterland Gibellina. Die historisch gewachsene Stadt (Gibellina Vecchia) lag im Belìce-Tal und wurde bei einem schweren Erdbeben im Januar 1968 fast vollständig zerstört. Daraufhin wurde eine neue Siedlung etwa neun Kilometer westlich errichtet (Gibellina Nuova). Für den Bau der neuen Stadt wurden zahlreiche namhafte internationale Architekten und Künstler beauftragt. Die Wohnbauten sind architektonisch ansprechend, dennoch steht die Stadt heute vor städtebaulichen und demographischen Problemen und Herausforderungen. Unser Besuch bestätigt diese Aussage insofern, als wir den Eindruck bekommen, dass jegliches Leben in der Stadt fehlt. Da bringen auch die vielen Kunstwerke nichts, ausser natürlich, dass sich einige Touristen in die Stadt verirren.

Auf einem Teil des Geländes der verlassenen historischen Siedlung wurde 1989 bis 2015 das großflächige Denkmal Cretto, nach einem Entwurf Alberto Burris, errichtet. Sehr eindrücklich, wie die etwa 300 × 400 Meter grosse und 1,6 Meter hohe Schicht aus weißem Beton die historischen Straßenzüge und Baublöcke des zerstörten Stadtkerns nachzeichnet. Begehbare Einschnitte über den alten Gassen vermitteln einen Eindruck von der Enge der ursprünglichen Stadt.

Aus der Distanz wirkt die Schicht wie ein (Leichen)-Tuch.

Danach fahren wir noch zurück an die Küste, nach Mazara dell Vallo. Übernachten auf dem Campingplatz Il Giardino Dell’emiro.

Mehrere Personen haben uns gesagt, in den Südwesten müsst ihr nicht, da gibt es nichts zu schauen. Nun sind wir trotzdem in Mazara dell Vallo gelandet und beschliessen, einen Tag zu bleiben, um heute die Altstadt zu besuchen. In Mazara dell Vallo leben noch viele Araber aus dem Magreb. Sie ist auch die einzige Stadt in Sizilien, wo der Muezzin noch zum Gebet aufruft. Die Altstadt gibt einiges her und die vielen Wandmalereien, sei es auf Keramik oder anderen Untergründen, zeigen das Gute Miteinander der verschiedenen Religionen. Obwohl heute viele Läden geschlossen sind, treffen wir auf eine lebendige Stadt. 

Kommen beim Wegfahren gleich an einer Autowaschstation vorbei. Benutze die Gelegenheit das Auto aussen, insbesondere die Bikes und den Veloträger, vom grössten Dreck zu befreien. Danach fahren wir nach Marsala. Marsala ist das Zentrum des Weinbaus in Westsizilien, deswegen verfügt die Gemeinde über zahlreiche Weinkellereien und eine Weinbauschule. Die Altstadt selbst ist nicht sehr gross und die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten haben wir schnell einmal angeschaut.

Nach einem Apéro geht es der Küste entlang weiter nach Trapani. Unterwegs sehen wir die Anlagen der Salzgewinnung, ebenfalls ein wirtschaftlich bedeutender Teil. Bei einem Kaffeehalt werden wir von einem deutschen Paar angesprochen und daraus wird ein etwa einstündiges Gespräch über das Reisen, die politische Situation auf der Welt und so weiter. Immer wieder interessant die Meinungen anderer Menschen zu hören.

In Trapani stellen wir unser Auto mitten in der Stadt, unmittelbar vor der Altstadt, auf einem riesigen Parkplatz ab. Wir werden dann auch gleich hier übernachten. Die Altstadt von Trapani gefällt uns sehr gut, die Abendstimmung wertet alles noch zusätzlich auf. Natürlich essen wir, bei der grossen Auswahl an Restaurants, auswärts.

Nach einer ruhigen Nacht laufen wir am Morgen nochmals etwas durch die Altstadt,

bevor wir uns auf den Weg nach San Vito Lo Capo machen. Scheinbar ein Muss. Der Ort sagt uns nicht zu, die Umgebung dagegen ist sehr schön und wir fahren auch bis zum Nationalpark Zingaro.

Übernachten tun wir ,etwas vor San Vito Lo Capo, am Meer.

Wir fahren dorthin, wo wir gestartet sind, nämlich nach Palermo. Wir haben heute und morgen Zeit, uns die Stadt anzusehen, fährt doch unsere Fähre zurück nach Genua erst morgen Abend spät. Mitten in der Stadt, nur ein Kilometer von der Altstadt entfernt, gibt es einen idealen Stellplatz mit Infrastruktur. Wir sind um ein Uhr auf dem Platz und machen uns bald auf die Socken um die Altstadt zu erkunden. Es herrscht reges Treiben und wir finden, es habe immer noch recht viele Touristen unterwegs. Uns gefällt Palermo nicht nur wegen den vielen Sehenswürdigkeiten, sondern auch wegen den Gegensätzen und der Unvollkommenheit, die die Stadt ausstrahlt. Es ist müssig, an dieser Stelle alle Sehenswürdigkeiten aufzuzählen, bei denen es sich vor allem um Baudenkmäler handelt. Erwähnenswert sind aber sicher der Dom

und der Normannenpalast mit der Cappella Palatina.

Sehr schön finden wir auch die schlichte Kirche San Cataldo.

Wir spulen in den beiden Tagen nicht nur einige Kilometer in der Stadt ab, wir nehmen uns auch immer wieder die Zeit, irgendwo einzukehren.

Pünktlich am 15. November um 23.00 Uhr legt die Fähre ab und bringt uns zurück nach Genua. 

Nach einer ruhigen Überfahrt verlassen wir die Fähre gegen acht Uhr abends und fahren, wie nach der Überfahrt von Tunesien, noch nach Hause. Wir haben wieder wenig Verkehr, teilweise aber dichten Nebel, was etwas anstrengend ist. Wir schaffen es aber, vor ein Uhr nachts zu Hause zu sein.

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