07.04.2022 bis 18.04.2022
Wer der Meinung war, es gehe jetzt zügig durch den türkischen Zoll, wurde eines Besseren belehrt. Ein Begleitfahrzeug hat ja den defekten MAN bis nach Teheran und jetzt auch noch bis an den Zoll abgeschleppt. Und genau diesen MAN hat der Computer zum Scannen ausgewählt. Also grosses Problem, wie bringt man den MAN in den Scanner ohne Begleitfahrzeug. Flexibilität wäre gefragt. Endlich nach zwei Stunden sind die beiden Fahrzeuge abgefertigt. Nach vier Stunden sind auch wir an der Reihe und ziehen ebenfalls das grosse Los, ab in den Scanner.
Nochmals fast eine Stunde. Zum Glück können wir die Uhren um eineinhalb Stunden zurück stellen, so gewinnen wir wieder etwas Zeit und das Camp zum Übernachten liegt auch nur etwa 20 Kilometer von der Grenze weg. So können wir am Abend noch den Ishakpasha Palast in Dogubayazit besuchen und gleich in der Nähe Nachtessen.
Das Wetter in der Türkei ist uns nicht gut gesinnt. Es ist kühl, regnet immer wieder und es herrscht starker Wind.
Auf unserem Weg an den Vansee haben wir schon bald nach Dogubayazit einen Pass mit einer Höhe von 2500 m.ü.M. zu überqueren. Schneetreiben, Wind und Temperaturen um den Gefrierpunkt begleiten uns, nach Monaten mit Wärme und Trockenheit eine rechte Umstellung.
Unterwegs machen wir Halt beim Muradiye Wasserfall und in Van schauen wir uns die Burg an, glücklicherweise ohne Regen.
Zum Übernachten stehen wir auf einem Campingplatz am Vansee. Der Vansee liegt auf einer Höhe von 1648 m und ist einer der größten Gebirgsseen und der grösste Sodasee der Erde.
Es regnet und ist kühl, kein motivierender Start in den Tag. Aber die Reise geht weiter dem Vansee entlang nach Tatvan, wo wir in der Migros einkaufen. Tatsächlich gibts in der Türkei Migros, gleiches Logo, aber andere Produkte und Alkohol. Danach wieder durch die verschneiten Berge
langsam bergab, bis es grün wird und sich der Frühling zurück meldet. Eine schöne und abwechslungsreiche Strecke. In der Zwischenzeit ist das Wetter auch schöner und wärmer geworden, bis wir wieder sommerliche Temperaturen haben.
Bei Malabadi, respektive der alten osmanischen Steinbrücke Malabadi Köprüsü, bleiben wir über Nacht. Wir sind früh genug am Platz, um das schöne Wetter mit Chillen zu geniessen.
Eine Anmerkung zu unserer Reise durch die Türkei. Wir bereisen die Türkei nicht, sondern durchqueren sie lediglich, um auf möglichst direktem Weg nach Hause zu fahren. Natürlich schauen wir uns die Sehenswürdigkeiten auf dem Weg an, machen aber keine grossen Abstecher.
Das Wetter bleibt uns hold und so haben wir eine schöne Fahrt durch Süd-Anatolien über Diyarbakir, Siverek zum Nemrut Dagi. Er ist mit 2150 Metern Höhe eine der höchsten Erhebungen des nördlichen Mesopotamiens. Auf seinem Gipfel erhebt sich eine monumentale Kombination aus Heiligtum und Grabstätte. Sie wurde 69–36 v. Chr. errichtet.
Wir übernachten ganz in der Nähe beim Hotel Euphrat und erhalten so zwei Duschzimmer und ein gutes Nachtessen. Wir haben genügend Zeit, den späteren Nachmittag an der Sonne zu geniessen
In der näheren Umgebung hat es noch weitere Sehenswürdigkeiten wie Arsameia,
die Septimus-Severus Brücke
und der Grabhügel Karakus.
Danach geht es zügig westwärts bis kurz vor Kahramanmaras, wo wir bei einem Freizeitpark übernachten. Das Wetter spielt noch mit, erst am späteren Abend kommt Regen auf.
Noch haben wir schönes Wetter, aber je weiter westwärts wir fahren, umso schlechter und kälter wird es. Schnee und Graupelschauer begleiten uns bis wir in Kappadokien sind. Wir übernachten auf dem Campinplatz Kaya, in der Nähe von Göreme. Die Temperatur fällt in der Nacht unter Null. Morgen früh wollen wir eine Heissluftballonfahrt machen?
Um fünf heisst es aufstehen, wir werden abgeholt und zum Startplatz der Heissluftballone gebracht. Das Wetter hat geändert, es ist zwar immer noch sehr kalt, aber stahlblauer Himmel. Ideal für eine Ballonfahrt. Etwa hundert Ballone starten in den Himmel, ein wunderschönes Bild. Unsere Fahrt über die einzigartige Landschaft dauert knapp eine Stunde, dann landen wir ganz in der Nähe von unserem Camp.
Später besuchen wir mit einem Bus noch diverse sehenswerte Plätze
und abends gibst das Abschlussessen dieser gemeinsamen Reise. Hier in Kappadokien endet die geführte Tour mit AllradOsten und jeder fährt nun individuell nach Hause.
Morgens nach einem gemeinsamen Frühstück verabschieden wir uns von den Teilnehmer und dem Team, die einen fahren schon bald weg, die anderen bleiben noch ein paar Tage. Wir fahren auch vor dem Mittag, zusammen mit Verena und Robert weg, machen uns auf den Weg Richtung Westen. Wir habenden uns eine Route zusammengestellt, die uns innerhalb einer Woche nach Griechenland führen soll. Heute fahren wir nur etwa 180 Kilometer und übernachten in der Nähe von Eskil bei einem Friedhof. Mehr Ruhe geht nicht.
Nach einer kalten Nacht gibts wieder einen schönen Tag, mit steigenden Temperaturen. Wir fahren nach Konya und von hier bis nach Beysehir, wo wir in einem Kaffeehaus einen Stop einlegen. Danach auf kleinen Nebenstrassen über Pässe und den Seen entlang bis nach Egirdir. Eine wunderschöne Strecke, sehr abwechslungsreich.
In Egirdir finden wir einen kleinen Campingplatz am See. Es ist wieder warm genug um ohne zu frieren draussen zu sein, obwohl wir uns immer noch auf ca. 1000 m.ü.M. befinden.
Unser heutiges Ziel, Pamukkale ist etwa 250 Kilometer entfernt. Wir suchen uns wieder eine Route möglichst auf Nebenstrassen aus. So fahren wir zuerst dem Egirdir-See entlang nach Norden, dann nach Westen über Dinar und Dazkiri. Kurz vor Denizli gehts dann nach Pamukkale. Hier besuchen wir die Kalksinterterrassen und die Ruinen der antiken griechischen Stadt Hierapolis. Die Anlage ist riesig und sehr eindrücklich.
Gleich oberhalb der Anlage hat es einen kleinen Campingplatz.
Das Wetter hat wieder geändert, es ist stark bewölkt und später kommt Regen auf. Unsere Fahrt führt längere Zeit durch das Weinanbaugebiet, von Denizli nach Alasehir, Akhisar und Soma bis Bergama. Hier gibt es einen Campingplatz, der ist uns, an der Hauptstrasse und neben Restaurants, aber zu lärmig. Zudem warnt uns der Betreiber vor zu viel Lärm am Abend, da ja Ramadan ist und die Leute am Abend dann Vollgas geben. Somit fahren wir noch etwas weiter und stehen in Kabakum frei am Meer.
Es regnet weiterhin und das bei tiefen Temperaturen und viel Wind. Es ist richtig garstiges Wetter. Wir entscheiden uns daher einfach zu zufahren, allerdings weiterhin möglichst auf Nebenstrassen und dem Meer entlang. Vor Canakkale besuchen wir noch die Troya Ausgrabungsstätte,
bevor wir dann bei Lapseki über die erst gerade eröffnete Canakkele-1915-Brücke fahren. Gemessen an ihrer Spannweite von 2023 Metern ist sie die längste Hängebrücke der Welt. Sie überspannt in der Marmararegion die Dardanellen und verkürzt so die Fahrzeiten zwischen Europa und Asien.
Von hier ist es nicht mehr weit bis an die Grenze zu Griechenland. Daher entscheiden wir, die Türkei zu verlassen und gleich bis Alexandroupoli zu fahren, wo der Campingplatz geöffnet ist.
Der Grenzübertritt geht sehr rasch, es werden nur die Pässe kontrolliert, ansonsten gar nichts. Auf dem Campingplatz angekommen entscheiden wir uns, auswärts zu essen, da sich gleich neben dem Campingplatz ein Restaurant, mit hervorragendem Essen, befindet.