Albanien 2023

11.09.2023 bis 25.09.2023

Wir starten am Montag, 11.09.2023 unsere Reise nach Albanien. Wir sind uns bewusst, dass wir mit einem Problem an der AdBlue Anlage starten, hoffen aber, dass sich das Problem wieder erledigt, wie schon bei der diesjährigen Italienreise, mit zweimaligem Auslesen der Fehler im Steuergerät. Zudem haben wir noch die Option, die Software selber zu wechseln. Also nichts wie los nach Klosters und durch den Vereinatunnel ins Engadin. Von hier über den Ofenpass ins Vinschgau und nach Meran. AdBlue-Warnungen kommen immer wieder, aber plötzlich heisst es, ab nächstem Motorstart kann nur noch mit 20 km/h gefahren werden. Also fahren wir zur nächsten Mercedes-Garage und versuchen die Software zu wechseln. Geht nicht, ist nicht kompatibel. Warum, weil die Garage in der Schweiz ein Update vorgenommen hat, ohne uns zu informieren, obwohl ich darum gebeten habe. Habe ich es geahnt? Wahrscheinlich, sonst wäre ich nicht zu der Garage gefahren. So lassen wir halt wieder die Fehler auslesen und nach einer Stunde geht es weiter nach Eppan. Hier finden wir einen Platz beim neuen Golfclub mit super Infrastruktur. Auch das Essen ist sehr gut. Ach ja und die AdBlue-Warnung ist natürlich auch wieder gekommen.

Heute Morgen versuchen wir noch per Fernwartung unsere Software zu updaten. Nach gut zwei Stunden wissen wir aber, dass es auch nicht funktioniert. So können wir unsere Reise nicht fortsetzen. Zum Glück bekommen wir umgehend einen Termin am nächsten Tag in der Mercedes-Garage in Meran. Wir wollen beide NOx-Sensoren wechseln lassen. Eine kostspielige Sache, umso mehr, als Anfang Jahr auch schon eine neue Einspritzdüse eingebaut wurde. Aber wohl momentan die einzige sinnvolle Lösung. Am Morgen bleibt uns wenigstens noch Zeit für einen längeren Marsch in der Umgebung.

Nach einem Mittagessen im Golfclub fahren wir mit unseren E-Klappvelos nach Bozen und verbringen den Nachmittag hier.

Abends werden wir während dem Nachtessen im Golfclub von einem Gewitter mit heftigen Sturmböen überrascht. Das nicht arretierte Nasszellenfenster am Sprinter wird dadurch voll geöffnet und wir haben doch einiges an Wasser im Auto. Wahrlich nicht unser Tag.

Heute geht es also wieder zurück nach Meran in die Garage. Um acht Uhr geben wir das Auto ab und laufen in die Innenstadt. Hier können wir bis nach elf Uhr verweilen, dann gilt es das Auto zu holen. Es konnte alles erledigt werden und man sichert uns zu, dass es wieder problemlos funktioniert. Also weiter bis Trentino und auf Nebenstrassen nach Bassano del Grappa, bis nach Visnadello, in der Nähe von Treviso. Hier auf den „Campingplatz“ Terre Bio. Zeitgleich fährt auch ein Camper aus Österreich auf den Platz. Wir sind nebst einem Franzosen die Einzigen und kommen sofort ins Gespräch. Angelika und Thomas laden uns gleich zum Apéro ein und anschliessend gehen wir zusammen ins Dorf Nachtessen. So können wir auch auf Bea‘s Geburtstag anstossen. War eine herzliche Begegnung, danke den Beiden.

Wir fahren nach Conegliano zum Einkaufen

und dann weiter über Palmanova, kennen wir von früheren Reisen, bis Gorizia (Görz). Ganz in der Nähe befindet sich das schöne Camp „Kamp Brda“. Einziger Wermutstropfen die Hauptstrasse nebenan.

Unser nächstes Ziel ist Ljubljana. Da wir auf Nebenstrassen fahren wollen, gilt es zuerst einen kleinen Pass zu überqueren bevor wir wieder in die Ebene kommen. Leider wird uns durch den Nebel die Aussicht etwas verwehrt. In Ljubljana können wir direkt neben dem Bahnhof parkieren und sind so schnell zu Fuss im Zentrum. Schöne Innenstadt mit dem Fluss Ljubljanica und den Barock- und Jugendstilbauten.

Nach der Besichtigung fahren wir noch etwas weiter nach Süden ins Karstgebiet und übernachten frei an einem kleinen See in der Nähe von Nova vas.

Nach einer sehr ruhigen Nacht machen wir uns nach neun auf den Weg zur Burg Sneznik, einer der besterhaltenen und schönsten Burgen in Slowenien.

Danach geht es weiter Richtung Süden, unser Ziel ist ja Albanien. Wir werden Slowenien sicher nochmals richtig bereisen, aber nicht jetzt, wo vielerorts noch Unwetterschäden beseitigt werden müssen. Im Winzerort Marezige machen wir unseren nächsten Halt und übernachten beim Weingut Stok mit hervorragendem Essen. Im Ort ist zudem momentan Weinfest und Degustation.

Wir fahren weiter nach Kroatien, über Buzet bis nach Pazin. Zwischen diesen beiden Ortschaften erwischen wir eine schmale, sehr gebirgige Nebenstrasse. Dafür werden wir mit einer herrlichen Aussicht entschädigt. Etwas oberhalb Pazin parken wir auf dem Campingplatz Vita Mia. Empfehlenswert.

Hier habe ich Zeit und Internetempfang, um den Blog zu starten. Nachmittags machen wir einen Fussmarsch und kommen beim Weingut Andelini vorbei. Natürlich werden wir zu einer Degustation eingeladen und verlassen das Gut mit etwas Wein. Wettermässig sieht es so aus, dass es durch den Tag noch recht warm wird, die Nächte aber schon angenehm zum Schlafen.

Heute fahren wir wieder eine längere Etappe, natürlich auf Nebenstrassen oder mindestens nicht auf Autobahnen. Zuerst nach Rijeka, dann der Küste entlang bis nach Zaton, auf den Camping Peros. Da waren wir schon im Jahr 2017. Einfach aber ok. Nin, mit einigen guten Restaurants, ist mit den Velos rasch erreichbar. Sehr gutes Essen und super Service im Restaurant Sentimenti.

Wir verlassen das Camping, umfahren Zadar, kennen wir ja, und fahren weiter der Küstenstrasse entlang nach Sibenik. 

Es hat immer noch sehr viele Camper unterwegs. Was uns auch auffällt, sind die vielen Verbotstafeln für Camper, wo nicht geparkt oder durchgefahren werden darf. War 2017 noch nicht so. Nach Sibenik geht es noch bis Grebastica. Hier treffen wir uns mit meinem Bruder Adrian und seiner Frau Marianne. Sie machen hier zufällig gerade jetzt Ferien und haben ein Apartment gemietet. Wir finden in der Nähe, in Zaboric, ein gutes Camping. So können wir zusammen etwas unternehmen, bevor es für uns übermorgen weiter geht.

Von Grebastica fahren wir in den Nationalpark Krka. Sehr viele Leute vor Ort. Da wir den Park schon kennen und das Wetter immer wieder Regen bringt, verzichten wir auf einen Besuch und fahren stattdessen mit dem Auto durch den Park und dann durchs Hinterland nach Split, respektive Stobrec zum Camping.

Dieser ist aber mehr als nur voll. Total ausgebucht. Es ist unglaublich, wie viele Camper noch unterwegs sind, die Ferienwohnungen dagegen sind fast alle leer. Wir beschliessen auf der Küstenstrasse weiterzufahren bis Krvavica. Aber auch da ist kein freier Platz mehr. Also noch bis Makarska. Hier finden wir einen Platz, aber der Campingplatz ist nichts Spezielles und liegt vor allem an der Hauptstrasse und ist dementsprechend laut.

Nach einer lärmigen Nacht verlassen wir den Campingplatz und fahren nur ca. 11 Kilometer weiter nach Süden, bis Podgora. Hier waren wir schon 2017 auf dem Campingplatz. Wir stellen fest, dass dieser in den letzten Jahren neu gemacht wurde. Vorteile des Platzes sind, nebst der guten Infrastruktur, die unmittelbare Nähe zum Meer und den guten Restaurants (Fussgängerzone) im Ort, sowie die Möglichkeiten zum Biken und Wandern. Obwohl wir sehr früh sind, hat es bereits frei gewordene Plätze und wir beschliessen da zu bleiben. Gerne nutzen wir das Angebot zum Wandern und dem Auswärtsessen.

Für den heutigen Tag ist viel Wind mit Gewittern angesagt. Morgens laufen wir noch durch die Fussgängerzone zum Einkaufen, auf dem Rückweg beginnt es aber bereits zu regnen und auch der Wind legt zu. Nachmittags und abends regnet es immer wieder. So verbringen wir die Zeit mit Blog schreiben, lesen und Spielen. Zufällig kommen wir ins Gespräch mit einem Paar aus Nidwalden und es stellt sich heraus, dass wir zusammen mit ihm, vor langer Zeit, einmal in der gleichen Firma gearbeitet haben. Allerdings in verschiedenen Abteilungen. Ihr Ziel ist Griechenland, wo sie überwintern wollen. Kann sein, dass wir uns auf dem Weg nach Albanien nochmals treffen.

Es regnet immer noch etwas, so dass wir beschliessen, weiterzufahren. Und tatsächlich, je weiter südlich, desto besser wird das Wetter. Unser Ziel ist die Halbinsel Peljesac und hier der Ort Orebić. Seit 2022 ist die Peljesac-Brücke fertig, dank der der Transitverkehr von Kroatien in die «Enklave Dubrovnik» nicht mehr durch Bosnien Herzegowina fahren muss. 85% der Kosten für den Brückenbau wurden von der EU übernommen. Gebaut wurde sie aber von einem chinesischen Unternehmen.

Mit dieser Brücke führt der Weg zwangsläufig über Peljesac, so dass die Halbinsel nicht mehr extra angefahren werden muss. Wir fahren auf den Campingplatz Lavanda, etwas ausserhalb des Ortes und erwischen einer der letzten Plätze für die nächsten zwei Nächte.

So haben wir Zeit, uns mit den Velos im Ort umzuschauen und eine längere Wanderung zu unternehmen. Zudem geniessen wir das gute Essen im Restaurant des Campingplatzes.

26.09.2023 bis 09.10.2023

Wir verlassen den komfortablen Campingplatz Lavanda und damit auch die schöne Halbinsel Peljesac. Bevor wir aufs Festland kommen, passieren wir den Ort Ston mit der eindrücklichen Befestigungsanlage. Hier treffen wir uns mit Elisabeth und Hansueli Müller und fahren dann gemeinsam weiter über Dubrovnik

bis nach Molunat kurz vor der Grenze zu Montenegro . Netter kleiner Ort, an einer schönen Bucht mit einfachem Stellplatz direkt am Meer.

Heute geht es über die Grenze nach Montenegro. Da wir EU-Gebiet verlassen, müssen wir wieder einmal unsere Personalausweise zeigen. Wir fahren nur etwas über 40 Kilometer bis Morinj, wo sich ein schöner kleiner Campingplatz befindet. Freistehen ist auch in Montenegro nicht erwünscht, ausser in den Bergen.

Von Morinj aus können wir mit dem Bus die Stadt Kotor besuchen. Sehr schöne Altstadt, die 1979 in die Liste der UNESCO-Welterbe aufgenommen wurde. Natürlich hat es entsprechend viele Touristen, wie in allen Orten um die Bucht herum. Es wird auch viel gebaut, Montenegro ist touristisch am Aufholen. So finden wir am Abend sogar in dem kleinen Ort Morinj ein sehr gutes Restaurant mit schönem Ambiente.

Wir bleiben einen weiteren Tag in Morinj und nutzen die Zeit für Blog, lesen, etwas Sport und vor allem für die Planung der weiteren Routen in Montenegro. Wir wollen den bergigen Norden erkunden, soll er doch landschaftlich sehr attraktiv sein. Das Wetter ist weiterhin sehr schön. Tagsüber warm, aber am Abend kühlt es doch auch schon merklich ab.

Vor neun geht es los. Wir verlassen kurz nach Morinj die Küstenstrasse und fahren hoch nach Niksic, wo wir Diesel auffüllen und einkaufen.

Dann weiter nach Norden bis Pluzine. Wir bewegen uns immer wieder nahe an der Grenze zu Serbien.

Nach Pluzine geht es zuerst in ein schwarzes Loch (Tunnel),

dann über enge Serpentinen immer weiter hoch bis gegen 1600 m. ü. M. in den Durmitor Nationalpark.

Die Strasse ist eng, aber es hat genügend Ausweichstellen. Interessante Route, aber etwas viel Wald. Die Aussicht ist grandios, ebenso die Schluchten, wobei wir die tiefste, die Tara-Schlucht, zugleich der tiefste Canyon in Europa, noch nicht gesehen haben. Nach gut 180 Kilometer übernachten wir in Zabljak.

Wir fahren wieder in den Nationalpark hinein, zuerst noch auf der offiziellen Panoramaroute.

Nach ca. 20 Kilometer biegen wir ab auf einen Track, der uns bis kurz vor Savnik auf die Hauptstrasse, die von Savnik nach Zabljak führt, leitet. Der Track ist total 24 Kilometer lang, davon 14 Kilometer Off-road. Die Piste ist teilweise sehr steinig und die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt nur 13 km/h. Die restliche Strecke ist mit einer dünnen Asphaltschicht versehen, dafür aber sehr eng und schmiegt sich über längere Zeit an die senkrecht abfallende Felswand.

Auf der Hauptstrasse fahren wir zurück nach Zabliak und von hier zur Tara-Schlucht. Da die Brücke über die Schlucht schon 700 m tiefer als der Rand liegt, wirkt die Schlucht weniger spektakulär als erwartet. Zudem wimmelt es hier von Besuchern, nicht zuletzt, weil auch Zip Line angeboten wird.

Unser Weg führt uns danach hinunter in die Schlucht und dem Fluss Tara entlang bis kurz vor Mojkovac, wo wir auf dem Camp Scepanovic übernachten. Empfangen werden wir mit Getränken und später erhalten wir noch ein frisch gebackenes Brot. Äusserst liebenswerte Betreiber.

Heute geht es weiter Richtung Podgorica. Kurz nach Mojkovac machen wir aber zuerst noch einen Abstecher zum Nationalpark Biogradska gora. Hier gibt es ein einzigartiges Urwaldreservat, eines der letzten drei in Europa. In dem einmaligen, uralten Wald wachsen Bäume, die über 40 Meter hoch und bis zu 500 Jahre alt sind. Ein Wanderweg führt um den See herum und gibt einen schönen Einblick in die einzigartige Vegetation. 

Wir verlassen den Park und fahren weiter. Zuerst noch dem Fluss Tara entlang, wir befinden uns immer noch auf einer Höhe von über 1000 m. ü. M., bevor die Strasse in die nächste Schlucht abzweigt, mit dem Fluss Moraca.

Nun führt die Strasse kontinuierlich bergab, bis wir in Podgorica sind.

Von hier über Cetinje, wo wir keinen geeigneten Übernachtungsplatz finden, weiter ans Meer bis Buljarica. 

Wir bleiben einen weiteren Tag auf dem Platz, so haben wir Zeit zum Lesen, Brändi Dog spielen und um Allerlei zu erledigen. Die Bucht von Buljarica ist noch nicht so überbaut wie die Nachbarorte und verfügt dementsprechend auch über einen schönen Strand.

Nun verlassen wir Montenegro und fahren dem Meer entlang bis zur Grenze nach Albanien.

Der Grenzübertritt geht problemlos vonstatten und nach Shkodër und Koplik, können wir unser Ziel, Theth, anvisieren. Theth liegt in den albanischen Bergen und der Weg dahin ist sehr schön, wenn, mit den vielen Kurven und der relativ schmalen Strasse, auch etwas anstrengend. Die Fahrt ist fast ein Muss, wenn man Albanien besucht. Natürlich sind wir Schweizer, was Berge und Passstrassen anbelangt, verwöhnt. Aber solche Strecken sind immer wieder schön. Theth ist ein Wandergebiet und es wird auch heftig an der Infrastruktur gebaut. Es gibt eine Möglichkeit den Ort, auf einem Off-road-Track, durch ein anderes Tal zu verlassen. Mit unseren Fahrzeugen aber nicht zu bewältigen, nur mit kleineren Fahrzeugen. Wieder zurückzufahren ist uns heute Zuviel. Wir übernachten deshalb etwas oberhalb des Ortes und werden die Strecke morgen wieder unter die Räder nehmen.

Um halb neun fahren wir ab, bis auf die Passhöhe, wo wir an der Sonne und mit schöner Aussicht Frühstücken können. Danach geht es zurück nach Shkodër zum Einkaufen. Es hat viele Touristen mit PW’s unterwegs, die auf der relativ schmalen Strasse total überfordert sind. Aber Platz machen will dann auch keiner.

Von Shkodër fahren wir wieder in die Berge, mit Ziel Kukës. Wir nehmen natürlich nicht die Autobahn, sondern die kurvenreiche Nebenstrasse. Nach Dreiviertel der Strecke (Fushë-Arrëz) parkieren wir auf einer Wiese mit Abendsonne und richten uns zum Übernachten ein.

Nach einer ruhigen Nacht, die nahe Strasse ist kaum befahren, ausser einigen LKW‘s, die von einer neu gebauten Mineralwasserabfüllanlage das Wasser ins Tal transportieren, fahren wir weiter nach Kukës. Wir geniessen die Landschaft und die schön angelegte Streckenführung. Kukës liegt an einem Stausee, bei dessen Bau die alte Stadt in seinen Fluten begraben wurde. Die neue Stadt hat nichts zu bieten, auffallend sind lediglich die vielen Luxus-Karossen, die hier herumkurven.

Mineralwasserabfüllanlage

Von Kukës fahren wir nun über die Autobahn Richtung Tirana, zweigen dann aber ab nach Durrës, wo wir, unweit am Meer, auf dem Sunset Camping übernachten. Geführt von einer Engländerin mit ihrem Ehemann, die je ein halbes Jahr hier in Albanien und in Genf verbringen.

Nach einem Ruhetag verlassen wir heute den Campingplatz und verabschieden uns auch von Elisabeth und Hansueli. Sie fahren ganz in den Süden von Albanien, in den Butrint National Park, wo sie sich mit der Familie Schelbert, Tochter und Schwiegersohn, mit den Kindern, treffen wollen. Wir dagegen fahren nach Berat in Zentralalbanien. Berat ist eine elegante Stadt aus Stein und Alabaster, die von Feigenbäumen umgeben ist und vom Fluss Osum durchschnitten wird. Die Stadt ist für ihre osmanischen Häuser bekannt, die sich zu beiden Seiten des sanften Flusstals hinunterstürzen. Die in gleichmäßigen Abständen in die Steinfassaden geschnittenen Portale verleihen der Stadt den berühmten Beinamen „Stadt der tausend Fenster“. Wir besuchen natürlich auch die imposante Burg aus dem 13. Jahrhundert, die über der Stadt thront. Berat Kalaja ist die größte Burg Albaniens.

Wir übernachten auf dem Campingplatz River Side, liebevoll gestaltet und herzliche Betreiberin. Der Campingplatz befindet sich in der Stadt, daher ist es naheliegend, in einem der unzähligen Restaurants zu essen.

Wir entscheiden uns noch weiter in das Tal hineinzufahren, bis nach Corovodë, zum Osum Canyon.

Von hier dem Canyon entlang weiter, bis die Asphaltstrasse aufhört. Entscheidung Track fahren oder wieder alles zurück. Wir entscheiden uns für den Track. Er ist etwas schwieriger zu fahren als der letzte, da viel steiler, sehr steinig und teils auch sandig in den Steilpassagen. Zudem auch doppelt so lang. Aber interessant und mit schönen Ausblicken. Am Schluss kommen wir auf die Hauptstrasse, die nach Përmet und an die griechische Grenze führt.

Wir fahren noch etwas über Përmet hinaus und übernachten auf dem sehr einfachen Campingplatz Albturist. 

Schon früh aufstehen, da der Magen rebelliert. Obwohl ich mich nicht so fit fühle, fahren wir nach sieben weg mit dem Ziel Gjirokastër. Unterwegs Morgenessen. Das Navi führt uns durch die engsten Gassen auf den angepeilten Parkplatz in Gjirokastër. Irgendwann, schon fast bei der Burg und alles voll mit Touristen, entschliessen wir uns umzukehren. Wir finden dann eine bessere Strasse, die uns auf den Parkplatz führt. Wir sind kaum ausgestiegen, werden wir von den Familien Müller und Schelbert empfangen. Sie hatten das gleiche Ziel, einfach von Süden her. 

Gjirokastra zählt seit 2005 zum Unesco-Welterbe. Sie ist eine der ältesten Städte des Landes und wichtiges kulturelles Zentrum Südalbaniens. Sehenswert sind vor allem die Altstadt und der Burgfelsen.

Wegen meinen Magenproblemen fahren wir nicht weiter, sondern steuern den Campingplatz Family an und verbringen da den Nachmittag, zusammen mit Müllers und Schelberts.

10.10.2023 bis …..

Nach einem gemeinsamen Frühstück verabschieden wir uns von Müllers und Schelberts und fahren weiter Richtung Salandë.

Unterwegs besuchen wir das Blue Eye, ein Quelltopf, aus dem das Wasser unter hohem Druck austritt. Die genaue Tiefe des Quelltopfs ist noch nicht erkundet. Die Temperatur beträgt 12,75 °C mit einer maximalen Abweichung von lediglich 0,15 °C. Vor dem Hintergrund des hellen Kalksteins hat das Wasser im Sonnenlicht eine tiefblaue Farbe, die ihr auch den Namen verleiht.

Wir nutzen den Ausflug gleich für eine kleine Wanderung. Danach geht es weiter, allerdings nicht nach Sarandë, sondern nach Mursi, etwa 10 Kilometer vor der Grenze zu Griechenland.

Stephan und Christin Lingertat führen hier, zusammen mit Mira, Albanierin, seit diesem Frühling, das Restaurant Ulu. Ist auch ein Stellplatz für Camper. Sehr schön gestaltet und direkt am See gelegen. Sie haben sehr gute Bewertungen in den Medien und dementsprechend eine gute Saison hinter sich. Seit dem 7. Oktober haben sie nun Betriebsferien und sind mit Aufräumen (Saisonende) beschäftigt. Am Abend sitzen wir noch lange zusammen und sie bleiben auch gleich hier in Mursi, statt noch nach Sarandë, zu ihrem Hause, zu fahren.

Wir bleiben heute auch noch in Mursi, helfen etwas mit und haben so immer wieder Zeit zum Quatschen. Abends dann nach Sarandë in ihr Haus, wo auch genügend Platz für den Camper zur Verfügung steht.

Im Ulu in Mursi wollen sie heute fertig aufräumen, wir dagegen fahren mit albanischer Nummer, sind schon lange nicht mehr so tief auf der Strasse gesessen, nach Ksamil und dann in den Butrint Nationalpark.

Butrint ist eine Ruinenstadt, rund 20 Kilometer südlich von Sarandë. Sie dehnt sich auf einer Halbinsel aus, die im Norden und Osten vom Butrintsee und im Süden vom Vivar-Kanal umgeben ist. In Sichtweite liegt die Insel Korfu. Mehr Infos im Wikipedia. Abends zusammen Nachtessen.

Heute machen wir einen gemeinsamen Ausflug ans Meer. Off-road an einen Badeplatz im Norden von Sarandë den die beiden kennen. Dieser wurde aber in der Zwischenzeit verändert und gefällt nicht mehr.

So fahren wir in den Butrint Nationalpark. Mit der kleinen Fähre über den Vivar-Kanal und dann Off-road bis ans Meer. Die Büsche stehen sehr nahe beieinander, so dass es wieder einmal einige Kratzer mehr an der Karosserie gibt. Aber Off-road ist halt kein Ponyhof. Am Schluss stehen wir auf einer kleinen Landzunge, umgeben von Wasser. Hier ist es ruhig und sehr schön. Abends sitzen wir am Feuer und geniessen Bratkäse aus Obwalden. 

Nach einem gemeinsamen Morgenessen geht es zurück nach Salandë. Hier verabschieden wir uns von den beiden und fahren dem Meer entlang Richtung Norden. Danke, war eine schöne Zeit mit euch.

Es ist selbstverständlich wieder sehr kurvig. Nach Dhermi führt die Strasse in den Nationalpark Llogara und über einen Pass bis auf 1100 m. ü. M. Momentan wird an einem Tunnel gebaut, um die Erschliessung von Dhermi zu vereinfachen.

Zurück am Meer, machen wir nach Orikum Halt und installieren uns auf dem Stellplatz Camper Stop. Der Abend ist noch sehr mild und animiert zum draussen sitzen.

Bis Vlorë fahren wir noch dem Meer entlang. Vlorë erinnert an all die Bausünden, die wir von der Adria und der spanischen Küste her kennen. Allerdings hat man hier den Fussgänger nicht vergessen und viel Platz beidseitig der Strasse geschaffen, dem Meer entlang sogar eine Art Park. Nach Vlorë geht es Richtung Fier und bald danach, in Kolonjë, besuchen wir die Albanica Winery. Die Weine hier sind aus den, für uns, bekannten Traubensorten, wie Merlot, Cabernet Sauvignon, Syrah etc. Kleine Degu, etwas essen und natürlich Diverses einkaufen.

Danach fahren wir bis Elbasan, wo wir unser Auto auf dem „Campingplatz“ Landi abstellen. Ganz kleiner Platz bei einem Kaffeehaus. Wir sind nur zwei Fahrzeuge. Die Besitzerfamilie ist äusserst liebenswürdig.

In der Nacht hat es gewittert, am Morgen wird es aber schon wieder schön, wenn auch noch mit einigen Nebelfeldern. Wir fahren vor acht Uhr weg, mit Ziel Tirana. Morgenessen wollen wir unterwegs. In Tirana fahren wir mitten durch die Stadt und sehen dabei die vielen modernen Bauten und Baustellen.

Gerne würden wir irgendwo Parkieren und aussteigen. Leider müssen wir feststellen, dass überall abgesperrt ist und eine grosse Polizeipräsenz herrscht. Warum? Weil heute die Konferenz der Westbalkanstaaten (Berliner Prozess) in Tirana stattfindet. Hätten wir das gewusst, dann…… ?

So fahren wir halt weiter bis nach Shkodër auf den Campingplatz Legjenda und geniessen den letzten sonnigen Nachmittag in Albanien. Ab morgen soll das Wetter schlechter werden, zudem befinden wir uns leider schon wieder auf dem Heimweg. Ich besuche noch die Burg Rozafa, Bea ist etwas erkältet und verzichtet.

Wie prognostiziert beginnt der Regen schon in der Nacht und die Temperatur beträgt am Morgen nur noch 12 Grad. Wir beschliessen nach Montenegro weiter zu fahren, aber über den nördlichen Grenzübergang bei Hani Hotit. So kommen wir noch in den Nationalpark Skadarsko, respektive an den Skutarisee, einer der grössten Seen Südeuropas. Wir können nur ahnen, wie schön es sein muss, wenn das Wetter stimmt. Auf der Weiterfahrt Richtung Meer geht es über einen kleinen Pass und wir sind plötzlich voll im Nebel.

Danach wird das Wetter aber immer besser. Bei Petrovac kommen wir auf die Küstenstrasse, die uns nach Budva und von hier nach Kotor führt. In Kotor ankert doch tatsächlich ein Kreuzfahrtschiff und ein weiteres steht in der Bucht. Zum Glück waren die bei unserem Besuch am 27. September nicht da.

Zwischen der Bucht von Kotor und der Bucht von Risan liegt die Kleinstadt Perast, die einen Besuch wert ist. Zu Perast gehören die beiden kleinen Inseln St. Georg und St. Marien. Auf der einen Insel liegt der Friedhof des Ortes, die andere ist mit ihrer Kapelle ein bekannter Wallfahrtsort.

Nun kommen wir wieder nach Morinj und da der Campingplatz „Autocamp Naluka“ noch geöffnet hat und es schon späterer Nachmittag ist, entscheiden wir uns, wie bei der Anreise, hier zu übernachten.

Wir erwachen mit schönem Wetter, das uns heute auch begleiten wird. Es gilt die gleiche Strecke durch Montenegro zurückzufahren, die wir gekommen sind. Aber Hin- und Rückweg bieten immer andere Ausblicke. Die Grenze zu Kroatien passieren wir problemlos. Von einem Besuch in Dubrovnik sehen wir spätestens beim Sichten der beiden Kreuzfahrtschiffe ab. Es wird wimmeln von Leuten.

Wir entschliessen uns nochmals dem Meer entlangzufahren. Viele Campingplätze haben schon geschlossen, so dass wir wieder in Makarska landen. Der Campingplatz ist jetzt aber praktisch leer, so wie auch generell viel geschlossen und Ruhe eingekehrt ist. Wir nehmen uns die Zeit, Makarska etwas intensiver anzuschauen und finden, dass der Ortskern eigentlich sehr schön ist. Natürlich gibt es auch genügend gute Restaurants. Der Abend ist erstaunlich mild, wir sind gespannt, was uns wettermässig morgen erwartet.

Wir fahren weg, mit viel Wind und Regen, aber auch Sonnenschein. Im Laufe des Tages wird das Wetter immer besser und mit 24 Grad auch warm genug. Bis Split nehmen wir die Küstenstrasse, dann Autobahn bis Zadar. Bei Split sehen wir von einer Raststätte aus noch den Ort Skradin, Eingang zum Krka National Park.

Eigentlich wollten wir noch etwas weiter als Zadar, nämlich bis ins Hinterland, nach Gracac fahren. Aber am Meer vorne ist bedeutend besseres Wetter, so dass wir wieder nach Zaton auf den Camping Peros fahren. Einer der wenigen die noch offen sind. Trotz starkem Wind ist es angenehm warm. Abends stellt dann auch noch der Wind ab.

Der Wind hat wieder zugelegt, dafür haben wir noch schönes Wetter. Wir nehmen bewusst nicht die Küstenstrasse, sondern fahren durch das Hinterland, wo sich schon die Herbstfarben zeigen.

Erst bei Senj kommen wir wieder an die Küste.

Die Bewölkung hat nun ebenfalls zugelegt und nach Rijeka regnet es immer wieder etwas. Wir umfahren Triest und fahren noch bis Aquileila auf den Campingplatz, wo wir ganz alleine sind. Aquileila kennen wir von früher, die Stadt ist bekannt wegen der vielen archäologischen Funde und Kunstschätze, die sie beherbergt.

Die ersten Sonnenstrahlen versprechen einen schönen Tag für die heutige Heimreise.

Auf Grund der Wetterprognosen für die kommenden Tage, entschliessen wir uns, direkt nach Hause zu fahren. So spulen wir die etwas über 600 Kilometer alles auf der Autobahn ab. Das Wetter wird, je näher wir der Schweiz kommen auch immer schlechter, bis wir ab dem Tessin nur noch im Regen fahren. Wir dürfen uns aber nicht beklagen, hatten wir doch praktisch immer super Wetter und wieder einmal eine unfallfreie, erlebnisreiche Reise mit vielen neuen Eindrücken.